Hörsingen bewirbt sich beim 8. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" Ort punktet bei der Kommission mit Infrastruktur und Kultur
Als einziger Ort der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen hat sich Hörsingen beim Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beworben. Gestern besuchte eine vierköpfige Jury den Ort.
Hörsingen. Zwei Stunden blieben Ortsbürgermeister Peter Schorlemmer sowie den Gemeinderäten Karl-Heinz Purps und Dietrich Müller gestern Morgen, um der Bewertungskommission zum 8. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" die Schönheiten und Besonderheiten von Hörsingen zu zeigen und zu erklären.
Carola Pommerening vom Schul- und Kulturamt des Landkreises Börde, Sabine Laue von der Wirtschaftsförderung des Landkreises, Thorsten Neitzel von der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises sowie Ulrich Marwan vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten aus Halberstadt bildeten eine von zwei Arbeitsgruppen, die durch den Landkreis touren.
"Warum sollen wir nicht teilnehmen", meinte Peter Schorlemmer. Hörsingen habe sich in den vergangenen Jahren ordentlich gemausert, hätte einiges zu bieten, um das Leben im Ort lebenswert zu machen. Was dazu gehört, davon konnte sich die Bewertungskommission überzeugen.
Erste Station in Hörsingen bildete das attraktive Dorfgemeinschaftshaus (DGH), das die Gemeinde mit Hilfe von Fördermitteln bis zum vergangenen Jahr grundsanieren konnte. Dass sich auch die rund 620 Einwohner finanziell daran beteiligten, zeigte der Jury die Akzeptanz der vielfältigen Veranstaltungen im DGH. Das kulturelle Leben der Vereine des Ortes belebe das Haus ebenso wie private Feiern, berichtete Peter Schorlemmer der Jury.
Mit Feuerwehr, Sportverein, Schützenverein, drei Musikkapellen und natürlich den Karnevalisten gibt es im Ort ein reges kulturelles Leben, zählten die Hörsinger auf. Für die Senioren bietet die Volkssolidarität regelmäßige Kaffeenachmittage an. Geselligkeit ist auch in zwei örtlichen Gaststätten möglich. Auch die Kirchengemeinde ist aktiv und gestaltet mehrere Höhepunkte im Jahr.
Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Gemeindestraßen allesamt saniert werden. Die Programme zur Dorferneuerung und zum ländlichen Wegebau konnten dafür teilweise genutzt werden.
In der Kindertagesstätte Schölecke-Strolche führte Leiterin Viola Mally die Gäste durch das Haus, wo in drei Gruppen rund 50 Mädchen und Jungen aus Hörsingen und Umgebung betreut werden. Sie berichtete unter anderem von ihrem aktuellen Projekt. Künftig wollen die Kinder als "Wald-Strolche" einmal in der Woche zum Walderlebnis vor Ort. Dafür ist gerade ein Bauwagen in Vorbereitung, der von den Eltern der "Strolche" ausgestattet wird. "Unsere Eltern helfen, wo immer sie können", lobte Viola Mally. So hätten die Kinder eine Einladung von Eltern zu einem Indianerfest am Donnerstag bekommen.
Schöne, sanierte Fachwerkhäuser stehen neben Ruinen, wie während des Spazierganges durch den Ort zum Beispiel in der Großen Straße zu sehen war. Doch damit hat nahezu jede Gemeinde zu kämpfen.
Sicher ein Pluspunkt konnte Hörsingen mit dem noch vorhandenen Hofladen sammeln, der insbesondere den älteren Leuten eine Grundversorgung vor Ort sichert. Ansässiges Gewerbe wie Dachdecker, Elektriker, Elektroniker und Tischlerei sorgen für Arbeitsplätze.
Ulrich Marwan vom ALFF nutzt gern die Möglichkeit, seinen Verantwortungsbereich mal persönlich kennenzulernen. Es sei ihm wichtig, betonte er, die Orte einmal zu sehen, über die er sonst nur am Schreibtisch etwas erfahre.