Sommerfeste in Wassermühle locken seit Jahren mit besonderem Flair / Stammgäste freuen sich über Stimmungsgaranten Partymacher punkten mit perfektem Zusammenspiel
Klein Quenstedt l Einen "herausragenden Termin" nennt Hubertus Baer das alljährliche Sommerfest an der historischen Wassermühle von Klein Quenstedt. Er selbst habe es in den vergangenen 14 Jahren nicht ein einziges Mal versäumt, erinnert sich der Ortsbürgermeister. Dass man dort neben Stammgästen stets auch immer wieder neue Besucher treffe, unterstreiche die große Beliebtheit der Veranstaltung.
"Auch diesmal konnten wir erleben, wie die Klein Quenstedter und ihre Gäste eine Einheit bilden. Sie sind zusammengerückt und haben gemeinsam bis spät in die Nacht gefeiert", bilanziert Baer zufrieden. Die Stimmung sei ausgezeichnet gewesen. "All das haben wir den engagierten Mitgliedern des Sport- und Freizeitvereins zu verdanken, die diesen Höhepunkt vorbereiten. Auf dieses Team können wir mit Fug und Recht stolz sein", nickt der parteilose Ortsbürgermeister
"Es gibt inzwischen zwar einige Stimmen, die meinen, dass es jedes Jahr dasselbe sei", weiß Vereinsvorsitzender Jörg Hummitzsch. Diesen Kritikern hält er entgegen, dass zwischenzeitlich schon mal andere Akteure verpflichtet worden seien, mit denen aber das Publikum nicht einverstanden war. "Die Leute kommen gern, weil sie genau wissen, was sie hier erwartet." Das seien der unterhaltsame Nachmittag bei Kaffee und Kuchen und die Stimmung mit den "Mahndorfer Kirschblüten" und der Musik von "Bergfolk" am Abend.
Die Vereinsmitglieder starten am Donnerstag vor dem Fest die Vorbereitungen. "Wir sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß, was zu tun ist", betont Thomas Wartenberg, der Jüngste unter den Mitstreitern. Aus seiner Familie packen außerdem Mutter Petra und Vater Manfred sowie Großvater Dieter Wesemann an. Der 74-Jährige ist von Anfang an mit dabei. Nur am Festtag selbst gönnt er sich eine Pause und genießt als Gast das Geschehen.
Dafür sind die anderen Vereinsmitglieder, die zu dem Anlass ihre Festkleidung überstreifen, voll beschäftigt: Am Einlass heißen sie die Gäste mit Schmalzbrothäppchen und Mühlenschluck willkommen, hinter den Theken schenken sie Getränke aus. Obendrein stehen sie am Grill, verkaufen Kaffee und Kuchen sowie frisches Mühlenbrot, legen Musik auf, betreuen die Bühnen-Akteure und kümmern sich um die Kinder. Damit hinter den Kulissen alles wie am Schnürchen läuft, hat längst jeder seinen Stammplatz.
Wenn das Sommerfest um Mitternacht endet, bleibt einigen nur wenig Zeit zum Schlafen. Denn am Sonntag stehen sie gegen 10 Uhr schon wieder auf der Matte, um abzubauen und aufzuräumen. "Die Zusammenarbeit funktioniert seit Jahren sehr gut", lobt Mühlenbesitzer Ulrich Heucke, "da muss nicht viel gesagt werden, denn jeder kennt seine Aufgabe." Perfekt organisiert, könne man schon nach zwei Stunden zur Auswertung übergehen und das Fest Revue passieren lassen.
Und - wie fällt die Bilanz 2012 aus? Rundweg positiv. "Die Sonne schien, die Besucher kamen zahlreich und waren bis zum Schluss gut gelaunt", so Heucke. Er sei persönlich immer wieder begeistert, "Bergfolk" zu erleben. "Die Musikanten verbreiten eine so tolle Stimmung. Alle Tische vor der Bühne sind besetzt. Viele harren sogar stundenlang stehend aus, singen und tanzen mit." Da ist es nur logisch und fast schon ein Muss, dass das Wernigeröder Trio bereits für die 15. Auflage am 3. August 2013 engagiert worden ist. Was Vorfreude aufkommen lässt.
Auch die "Mahndorfer Kirschblütten" wollen dann wieder mit dabei sein. Diesmal waren sie etwas verspätet und in kleinerer Besetzung angereist. Denn einige aus der Gruppe hatten zuvor den ganzen Tag über als Feuerwehrleute beim Großbrand im Halberstadt zu tun gehabt. Doch das Trio Maik Petzold, Jürgen Menzel und Karsten Linke schaffte es als drei Tenöre mit "Aber dich gibt\'s nur einmal..." und einer Parodie auf Tim Toupets Fliegerlied "Heut ist so ein schöner Tag" das Publikum genauso zu erheitern wie sonst das komplette Männerballett.