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Politiker rufen zu zilivem Protest gegen Nazi-Konzert in Groß Germersleben auf

03.05.2013, 10:20

Landkreis Börde (il) l Nachdem ein bekannter und bekennender Neonazi das Schloss Groß Germersleben gekauft hat und dort für den 25. Mai ein Nazi-Konzert plant, formiert sich mehr und mehr ziviler Widerstand. Auch die Mitglieder des Kreisausschusses im Landkreis Börde haben sich jetzt öffentlich gegen die Pläne ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung rufen sie alle Einwohner des Landkreises dazu auf, "den Nazis gewaltfrei mit Zivilcourage, bunt und kreativ und mit größter Entschlossenheit entgegenzutreten".

"Wir nehmen die Kampfansage der Neonazis, die dieses Fest darstellt, an, jeden Tag aufs Neue. Zu keiner Zeit sind wir bereit, Groß Germersleben und seine Umgebung den Nazis und ihrem Versuch zu überlassen, sich als normale gesellschaftliche Akteure darzustellen, die nur in Ruhe feiern wollen", heißt es in dem gemeinsamen Aufruf.Den Kreisausschussmitgliedern sei bewusst, dass das geplante Konzert große Symbolkraft haben solle. An diesem Tag würden die Nazis versuchen, im Landkreis Börde Fuß zu fassen, nachdem sie in Nienhagen im Harz durch Bürgerproteste erfolgreich vertrieben worden waren. "Das lassen wir nicht zu! Wir wollen gemeinsam mit der Bevölkerung deutliche und sichtbare Zeichen für ein demokratisches und weltoffenes Groß Germersleben setzen. Deswegen erntet dieser Versuch der Rechtsextremen unsere tiefe innere Ablehnung und unseren öffentlichen Widerspruch. Der öffentliche Raum darf nicht unwidersprochen den Neonazis und ihren unhistorischen und menschenfeindlichen Gesinnungen überlassen werden. Dies ist für uns eine moralische Pflicht", schreiben die Politiker. Und weiter: "Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an den verschiedenen Protesten gegen die Neonazis auf: Lassen Sie uns im Landkreis Börde, in der Stadt Oschersleben und in Groß Germersleben zusammenstehen gegen braune Gedanken, Worte und Taten".