Vandalismus Ralley-Opfer Jahnwiese

Vandalen zerstören die Jahnwiese in den Spiegelsbergen Halberstadts. Die Grünfläche ist total zerfurcht.

Von Jörg Endries 25.11.2016, 00:01

Halberstadt l Erschreckend ist das Bild, das die Jahnwiese in den Spiegelsbergen von Halberstadt derzeit bietet. Unbekannte haben die Fläche mit Fahrzeugen großflächig zerstört, wie ein Volksstimme-Leser informierte. Die Grasnarbe ist aufgerissen, tiefe Furchen und Löcher sind entstanden, die eine vernünftige Nutzung der Grünfläche beeinträchtigen oder gar unmöglich machen. Aus der Luft offenbart sich der Schaden besonders.

Spielplatz, beliebte Veranstaltungsfläche, erholsamer Naturraum mitten im ­Landschaftspark Spiegelsberge – die Jahnwiese ist bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Leider zieht der attraktive Ort im Süden Halberstadts auch Vandalen an. Die haben in den zurückliegenden Tagen die Wiese als Ralleyfläche missbraucht und sie mit Quads oder Pkw massiv zerstört.

Eigentümerin der Jahnwiese ist die Stadt Halberstadt. In der Verwaltung ist man fassungslos. Entsetzt über das zerstörerische Treiben ist ­Roswitha Hutfilz, Teamleiterin Stadtgrün der Stadtverwaltung Halberstadt. „Die Furchen sind so tief, dass sie verfüllt werden müssen. Sie stellen eine Unfallgefahr für Spaziergänger und spielende Kinder dar“, informiert auf Volksstimme-Nachfrage die Fachfrau. Außerdem müsse Rasen neu ausgesät werden. Roswitha Hutfilz schätzt den Schaden „auf locker 1000 Euro“. Da die Täter unbekannt sind und es bislang keine Zeugen ihres Treibens gibt, wird die Stadt wohl auf den Kosten sitzen bleiben.

Selbst Michael Bussenius, stellvertretender Leiter des benachbarten Tiergartens, hat vom illegalen Ralley-Rennen auf der Jahnwiese nichts mitbekommen. Er berichtet, dass er immer wieder an den ­Wochenenden in den Nachtstunden Motorenlärm aus den Spiegelsbergen hört. „Manchmal auch laute Knallerei“, so der Halberstädter. Der Tiergarten sei von Vandalen-Angriffen schon längere Zeit verschont geblieben. „Gott sei Dank. Der letzte Vorfall war ein Kassenhauseinbruch, bei dem der Täter gestellt wurde“, berichtet der Zooinspektor.

Forderungen, die Zufahrt zur Jahnwiese für Fahrzeuge zu sperren, versteht Roswitha Hutfilz zwar, allerdings seien die schwer umzusetzen. Die Zufahrt zum Jagdschloss müsse gewährleistet sein. „Ich vermute, dass die Täter nicht über die Straße zur Wiese fahren, sondern über die Alte Blankenburger Heerstraße quer durchs Gelände über die ­Streuobstwiesen. Dort habe sie schon einmal entsprechende Spuren gefunden. „Wir haben über eine Einzäunung nachgedacht. Abgesehen davon, dass es nicht gut aussehen würde, wo will man anfangen und wo aufhören, um Vandalen die Zufahrt in die Berge zu versperren.“ Auf jeden Fall wird erwogen, in Absprache mit der Polizei die Kontrolltätigkeit in den Spiegelsbergen zu erhöhen. Das Befahren von Feld- und Wanderwegen sei grundsätzlich verboten und wird mit Bußgeldern bestraft, warnt Roswitha Hutfilz.

Im Polizeirevier Harz in Halberstadt sind die Spiegelsberge bislang kein Vandalismus-Schwerpunkt, informiert auf Volksstimme-Anfrage Pressesprecher Uwe Becker. Bis Donnerstagnachmittag habe keine Anzeige zur Zerstörung der Jahnwiese vorgelegen.