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Museumspädagoge Falko Leonhardt aus Stendal packt uralten Koffer aus "Römer" erobern Calvörder Hort

Von Anett Roisch 04.09.2013, 03:10

Uralt und abgestoßen sieht er aus, der Koffer, mit dem Falko Leonhardt zu den Kindern des Calvörder Hortes gereist ist. Das museumsreife Stück eignet sich ideal für eine Reise in die Vergangenheit. Das mobile Kindermuseum der Winckelmanngesellschaft ist zum Thema "Mythologie" zu Gast.

Calvörde l Museumspädagoge Falko Leonhardt bringt mit dem mobilen Museum vom Stendaler Winckelmann-Museum, römische und griechische Geschichte zum Anfassen mit in den Calvörder Hort. Gespannt beobachten die Mädchen und Jungen Leonhardt, als er seinen schweren Koffer in das ehemalige Bahnhofsgebäude schleppt.

"Es geht heute auch um Asterix und Obelix", sagt Hortleiterin Birgit Adolf. Die Spannung wächst. "Ja, wir wollen erforschen, wie die Gallier wirklich waren, ob es Hinkelsteine gab oder Druiden" ergänzt Leonhardt und erzählt auch von einem großen Pferd, das auf dem Gelände des Museums steht. Er fragt, ob sie schon einmal von diesem riesigen Vierbeiner aus Holz gehört haben. "Jaaa, im Bauch des Pferdes hatten sich Soldaten versteckt", wusste Anna-Nelly Pesch und griff zum Holzschwert. "Auf dem Gelände unseres Museums steht das größte Trojanische Pferd der Welt. Es ist etwa 16 Meter hoch und 13 Meter lang. Es wiegt etwa 45 Tonnen", berichtet der Museumsexperte. Dieses Pferd sei begehbar und biete einen schönen Blick auf Stendal.

Der Besucher erzählt die Geschichte aus dem Leben vom kleinen Römer Amandus. Für seine Ausführungen braucht er den geheimnisvollen Koffer, denn in ihm entdecken die Kinder Dinge, die zum Alltag des kleinen Amandus gehörten. Leonhardt beginnt die Geschichte von Amandus vorzulesen. Wie damals Amandus, zieht einer der jungen Zuhörer die Toga, ein Gewand, an. Und weil dies nicht so einfach ist, helfen ihm seine Spielkameraden. So eine Toga richtig wickeln, ist keine einfache Übung, aber die kleinen Römer mussten das können, wenn sie zur Schule kamen. Der Museumspädagoge schwingt ein Holzschwert und erklärt, dass es auch zur Ausrüstung eines Römers gehörte.

Pädagoge zeigt Gegenstände und macht Geschichte lebendig

Die Hortkinder sind begeistert und wollen alles über den kleinen Römer Amandus wissen. Der Pädagoge erzählt, was Amandus im alten Rom so gespielt hat, welche Speisen es gab. Was Sklaven waren und welche Aufgaben sie hatten, was junge Römer in ihrer Freizeit machten und womit sie spielten, von all dem erzählt der Pädagoge und zeigt Gegenstände, die die Geschichte lebendig machen.

Bereits seit Ende 2007 sind die Mitarbeiter des mobilen Museums mit ihren Koffern unterwegs. "Das Angebot richtet sich an alle interessierten Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten, private Veranstaltungen und auch Seniorenheime. Vor jeder Veranstaltung werden die einzelnen Themen altersgerecht aufgearbeitet. Die Veranstaltungen setzen sich immer aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Der theoretische Teil dient vor allem der Wissensvermittlung. Der praktische Teil dient hingegen der Umsetzung des Gelernten", erklärt der Museumsmitarbeiter. Es soll vor allem der Spaß am praktischen und kreativen Arbeiten geweckt werden.

Im Vordergrund steht deshalb neben dem pädagogischen auch immer der kreative Aspekt. Deshalb formen auch die Hortkinder aus Ton Gefäße, die sicher auch den Römern gefallen hätten.

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter (0 39 31) 68 99 242 oder unter www.winckelmann-gesellschaft.de/kinder-museum.htm