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Fördermittel der Europäischen Union und Sponsoren ermöglichen Bau Sargstedter Warteturm hat ein schützendes Dach erhalten

Von Dieter Kunze 11.11.2013, 01:11

Der Sargstedter Warteturm hat ein Dach bekommen. Insgesamt 25 500 Euro sind in den Bau geflossen. Fördermittel der Europäischen Union und eine großzügige Spende haben die Arbeiten ermöglicht.

Halberstadt l Zahlreiche Interessierte sind bei herbstlichem Wetter durch den Huy zur Sargstedter Warte marschiert, um der feierlichen Übergabe der Turmüberdachung beizuwohnen. Auch "Huy-Räuber" Rolf Heidecke und Halberstadts Chronist Werner Hartmann haben es sich nicht nehmen lassen, die 34 Stufen auf den Warteturm zu steigen, um einen Blick auf das Harzvorland zwischen Kreisstadt und Brocken zu werfen.

Die Mitglieder des Fördervereins Sargstedter Warteturm luden die Gäste dazu ein, mit einem Glas Sekt auf das fertige Bauwerk anzustoßen. "Der Verein hat den Grundstein gelegt und viele mit ins Boot geholt", sagte Vorsitzender Klaus-Dieter Axtmann. Er selbst kommt aus der Baubranche und konnte fachlich bestätigen: "Hier wurde gute Qualität abgeliefert." Der Verein habe den Ausbauwunsch an die Stadt herangetragen und dank der Eigenmittel konnte ein Förderantrag an das EU-Leaderprogramm gestellt werden. Vor allem der Sparda-Bank mit Chefin Silvia Mattner habe man für die großzügige Spende in Höhe von 13 000 Euro zu danken.

"Das Geld ist hier gut angelegt. Die neue Ausschilderung des Huy-Rundweges wird dazu beitragen, die Besucherzahlen weiter zu erhöhen."

Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke)

Inzwischen wurde bereits beobachtet, dass verstärkt Wanderer den Weg auf den Turm finden. "Schön wäre es, wenn man für den Gaststättenbetrieb noch eine Lösung findet", so Klaus-Dieter Axtmann.

Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) hat diesen Termin besonders gern wahrgenommen, stammt er doch aus Dingelstedt und kennt die Wanderwege im Huy aus seiner Kindheit sehr genau. "Das Geld ist hier gut angelegt. Die neue Ausschilderung des Huy-Rundweges wird dazu beitragen, die Besucherzahlen weiter zu erhöhen", sagte er.

Zum Alter des Warteturms gibt es unterschiedliche Angaben. Ende des 18. Jahrhunderts war er jedoch bereits als Ruine überliefert. Im Jahr 1884 ließ ihn der ,,Huyklub\'\' zum Aussichtsturm und Beobachtungspunkt von Brandwächtern im Huy umbauen. Auch einen zusätzlichen Holzturm gab es schon einmal, der verwitterte jedoch mit den Jahren.

1998 wurde der Warteturm der Gemeinde Sargstedt übertragen. Sie ließ das Bauwerk 2009/2010 mit Fördermitteln des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten(ALFF) gründlich sanieren. Eine Überdachung war damals aus Kostengründen noch nicht beantragt worden, erwies sich jedoch wegen der Witterungseinflüsse als notwendig.

Der 2009 gegründete Verein ,,Sargstedter Warteturm\'\' ging bei vielen möglichen Sponsoren "Klinkenputzen". Nach dem Erfolg dieser Aktion und der Bestätigung der Mittel aus dem EU-Leaderprogramm folgte eine öffentliche Ausschreibung der Arbeiten.

"Besonderer Dank geht an das Bauordnungsamt, die Untere Denkmalschutzbehörde und das ALFF als Fördermittelgeber", betonte der OB.

Bei der Übergabe war auch der 72-jährige Wolfgang Hartmann aus Sargstedt dabei. Er gehörte damals zu den ersten Spendern beim Aufbau des Vereins. "Jetzt wurde hier viel Geld und Mühe investiert, nun fehlt nur noch der freie Blick auf Halberstadt und den Brocken", bedauerte er. Es sei doch von allgemeinem Interesse, die davorstehenden Bäume noch etwas mehr auszulichten.

Das Thema trat auch bei anderen Gesprächsgruppen hervor. Jörg Wolansky von der Bauverwaltung der Stadt Halberstadt verwies jedoch darauf, dass schon einige Arbeiten durch den Forstbetrieb des Landes Sachsen-Anhalt vorgenommen wurden. Die meisten Bäume stehen auf einer ehemaligen Müllgrube und könnten gefällt werden, forderten andere. Auch von Sargstedt aus ist der Warteturm bisher nicht sichtbar, sodass sich interessierte Besucher nur dort hinfinden, wenn sie den Standort kennen oder vom Huy-Rundweg aus sehen.