Schnupperkurs in Bahnhofsmission

Über tatkräftige jugendliche Unterstützung hat sich das Team der Halberstädter Bahnhofsmission dieser Tage freuen können. 20 Konfirmanden besuchten die kirchliche Einrichtung, um deren Angebote kennenzulernen. Natürlich packten die jungen Leute dabei selbst mit an.

Halberstadt l "Kann ich Ihnen helfen?" "Darf ich Ihnen den schweren Koffer abnehmen?" Fragen, die am Halberstädter Bahnhof keineswegs neu sind. Schließlich sind die Mitstreiter der ökumenischen Bahnhofsmission Tag für Tag zur Stelle, um den Reisenden hilfreich zur Seite zu stehen. Vor allem Senioren und Menschen mit Handicaps freuen sich über die Engel vom Bahnhof. Neu war vor wenigen Tagen jedoch, dass vor allem junge Menschen am Verkehrsknoten ihre Hilfe anboten.

"Um unsere Arbeit personell abzusichern, sind 20 ehrenamtliche Helfer nötig. Aktuell stehen uns leider nur 14 Freiwillige zur Verfügung. Wenn wir keine neuen Helfer finden, müssen wir unsere Öffnungszeiten verkürzen."

Constantin Schnee, Leiter der Bahnhofsmission Halberstadt

Der Grund für die Verjüngung indes war denkbar einfach: 20 junge Leute - allesamt Konfirmanden - waren der Einladung zum Besuch der Ökumenischen Bahnhofsmission Halberstadt gefolgt. Zusammen mit Pfarrer Friedrich Wegner von der Liebfrauengemeinde Halberstadt und Jugendreferentin Barbara Löhr von der evangelischen Kirchengemeinde informierten sie sich im Rahmen des Konfirmandenunterrichts über Möglichkeiten eines Praktikums in unterschiedlichen kirchlichen Einrichtungen.

Constantin Schnee, der Leiter der Halberstädter Bahnhofsmission, stellte die Arbeit der ökumenisch getragenen Einrichtung vor. Im Anschluss ging es gleich zur Sache: Einige Konfirmanden bastelten kleine Geschenke und zwei weitere Gruppen machten sich auf den Weg zum Weihnachtsmarkt, um dort Spenden für die Bahnhofsmission zu sammeln.

Andere Jugendliche packen vor Ort im Bahnhof tatkräftig mit an. Sie gingen Constantin Schnee beim Anhängen des rot-gelben Herrnhuter Weihnachtssterns über der Tür der Bahnhofsmission zur Hand und schmückten den weihnachtlichen Tannenbaum in der großen Halle.

Anschließend wurden von den Jugendlichen vor Ort Spenden für die Bahnhofsmission gesammelt. Immer dabei: Eine kleine Überraschung für die Reisenden in Form eines Bonbons oder Tees samt eines von den Konfirmanden ausgewählten Adventsspruchs. "Florian-Olaf Viehweg hat zum ersten Mal in seinem jungen Leben um Spenden gebeten und war von den vielen freundlichen Begegnungen mit den Reisenden total überrascht", verrät Constantin Schnee.

Kurz vor dem Mittagessen wurden die Spendenbüchsen geleert und zur großen Überraschung aller Mitstreiter die Summe von 64,90 Euro gezählt. Die Konfirmanden bedanken sich bei allen Unterstützern für die Spenden und die Freundlichkeit beim Geben. "Die Mitarbeiter der Bahnhofsmission werden das Geld einsetzen, um Reisende, die unterwegs alles verloren haben, bei der Heimreise zu unterstützen", kündigt Schnee an. Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit klopften immer wieder Menschen mit der Bitte um unbürokratische Unterstützung in der Bahnhofsmission an.

Beim Schnuppertag in der ökumenischen Einrichtung sind übrigens zwei Konfirmanden auf den Geschmack gekommen: Florian-Olaf Viehweg aus Athenstedt und Ann-Christin Schulz aus Halberstadt haben sich spontan entschlossen, ihr zweitägiges Konfirmanden-Praktikum in der Bahnhofsmission zu absolvieren.

"Das freut uns sehr", sagt Schnee und berichtet von den aktuellen Personalsorgen. "Um unsere Arbeit in Halberstadt sowie den beiden Bahnhöfen in Quedlinburg und Wernigerode personell abzusichern, sind 20 ehrenamtliche Helfer notwendig. Aktuell stehen uns leider nur 14 Freiwillige zur Verfügung. Wenn wir keine neuen Helfer finden, müssen wir voraussichtlich ab Januar unsere Öffnungszeiten verkürzen."

Das Team der Bahnhofsmission ist telefonisch unter (0 39 41) 30 86 36 erreichbar.