Halberstädter Sekundarschule "Walter Gemm" nutzt bundesweites Projekt Schüler üben, Wünsche zu äußern und sie dann selbst umzusetzen
Sich einbringen, etwas bewegen, Verantwortung übernehmen - all das will gelernt sein. Hier zu unterstützen, haben sich Lehrer der Walter-Gemm-Schule auf die Fahne geschrieben. Eine bundesweite Initiative hilft dabei.
Halberstadt l Der Satz hat sie schon erschreckt. "Das wird eh\' zu teuer", haben Schüler zu Cerstin Schöne gesagt und dann den Mund gehalten. Dabei wollte die Lehrerin sehr gerne erfahren, wie sich die Jugendlichen ein angenehmes Schulumfeld vorstellen. "Es hat eine Weile gedauert, aber dann kamen sehr viele Wünsche zusammen", berichtet die Pädagogin, die die Zügel in der Hand hält für das Projekt "jung bewegt" an der Sekundarschule "Walter Gemm".
Seit Mitte 2012 machen sie mit bei dieser bundesweiten Initiative der Bertelsmann-Stiftung, die vom Kultusministerium des Landes und der Stadt Halberstadt unterstützt wird. Gemeinsam wollen die Träger von "jung bewegt" erreichen, dass sich Kinder und Jugendliche einbringen in ihrem Umfeld, dass sie Ideen entwickeln und gestärkt werden, diese auch zu umzusetzen. Dass sie lernen, was es heißt, eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen, Verantwortung dafür zu übernehmen. "Was auch heißt, dass man sich manchmal in Geduld üben muss", sagt Ines Göhler. Seit Mai 2012 ist sie die Direktorin der Sekundarschule am Paulsplan. Sie freut sich über die vielen Ideen, die mittlerweile auf vielen bunten Zetteln an einer Pinnwand kleben. In allen Klassen wurde gefragt und zusammengetragen, was sich die Schüler wünschen. Da steht die Umgestaltung des Schulhofes, die Einrichtung eines Schülercafés, die Neugestaltung einiger Räume und anderes mehr. "Unsere jungen Leute wollen ein Umfeld, in denen Schule Spaß macht", fasst Cerstin Schöne einen Großteil der Wünsche zusammen.
Nun muss es an die Umsetzung gehen. Dazu beraten Schüler- und Elternrat, in einigen Wochen auch die Schulgesamtkonferenz. Der Schulträger muss mit ins Boot geholt, die Finanzierung geklärt werden. "Das werden wir nicht bis zum Schuljahresende schaffen, deshalb haben wir von vornherein unsere Projektteilnahme auf zwei Jahre angelegt", erklärt Ines Göhler. "Wir müssen viele kleine Schritte gehen, da ist es schön zu erleben, wie sehr einige unserer Schüler Feuer und Flamme für das ganze Projekt sind."