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Sicherheit Raser und Falschparker vor Schulen

Verkehrssündern und Sicherheitsschwachstellen sind Ordnungshüter vor den Halberstädter Schulen auf der Spur.

Von Jörg Endries 23.11.2016, 00:01

Halberstadt l Verkehrssünder und Sicherheits-Schwach­stellen an Schulwegen nehmen die Mitarbeiter vom Team Straßenverkehr der Stadtverwaltung Halberstadt besonders vor Grund-, Sekundar- und Sonderschulen regelmäßig ins Visier, betont Ralf Fleisch­hauer, Fachbereichsleiter Bauen/Ordnung während eines Volksstimme-Gespräches. Im Rahmen der Aktion „Sicherer Schulweg“ sind daran die Polizei und die Schulleitungen beteiligt.

„Die Verkehrsüberwachung an schutzbedürftigen Einrichtungen und die Kontrolle an Schulen sind Schwerpunkte über das ganze Jahr, nicht nur zum Schuljahresbeginn“, informierte Ralf Fleischhauer. Dass das bitter nötig ist, haben 52 Einsätze im ruhenden und 16 im fließenden Verkehr an insgesamt 14 Bildungseinrichtungen in der Kreisstadt, im Schachdorf Ströbeck und in Langenstein unter Beweis gestellt.

Im Zeitraum vom 11. August bis 12. Oktober registrierte das Team von Ralf Fleischhauer 98 Verstöße gegen die Parkregelungen vor Schulen, wie eine aktuelle Auswertung der ­Sicherheitsaktion zeigt. Grundproblem: Parkende Autos von Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen oder von dort abholen, würden die Sicht auf Straße und Schüler behindern. Eine sehr ­gefährliche Situation, die einige Eltern unterschätzen und ignorieren.

„Daher hat der präventive Einsatz im Mittelpunkt gestanden. Das heißt, mit den Eltern und Kindern ins Gespräch zu kommen, sie auf die Fehler aufmerksam zu machen, um Verständnis zu werben“, sagt Ralf Fleischhauer. Nur in vier Härtefällen sei eine gebührenpflichtige Verwarnung ausgesprochen worden. Besonders auffällig sei der Bereich vor der Goethe-Grundschule gewesen. Allein dort habe man 39 mündliche Verwarnungen ­aussprechen müssen. Die Schulleitung bat die Ordnungshüter erneut um Hilfe. Sie sollen im kommenden Jahr am ersten Schultag der Abc-Schützen und noch eine Woche danach begleitend mit vor Ort sein, weil viele Eltern so uneinsichtig seien.

Kreuzgefährlich verhalten sich einige Verkehrsteilnehmer, weil sie vor Schulen die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten ausblenden und nicht vom Gas gehen. „Insgesamt haben wir in den zwei Monaten verstärkter Überwachung direkt vor Schulen 367 Verstöße festgestellt“, berichtet Ralf Fleischhauer. Auch hier sticht bei den Fallzahlen die Goethe-Grundschule erneut mit den meisten Verstößen ­heraus – immerhin 132. Die gemessenen Geschwindigkeiten in dem sensiblen Sicherheitsbereich vor den Schulen sind teils haarsträubend. So wurde vor der Sekundarschule „Am Gröpertor“ in der Hospitalstraße eine Spitzengeschwindigkeit von 91 Km/h bei erlaubten 50 beziehungsweise 30 km/h gemessen. Mit 91 km/h ist ein Verkehrsteilnehmer auch in der Wolfsburger Straße direkt vor der Goethe-Grundschule erwischt worden.

In der Stadtverwaltung Halberstadt nehme man die Sicherheit vor Schulen sehr ernst. Das Thema habe absolute Priorität, betont Ralf Fleischhauer. Einmal in der Woche würden Mitarbeiter vor einer Grundschule den Verkehr zu den Stoßzeiten überwachen. Mehr sei aufgrund der akuten Personalnot – nur zwei Mitarbeiter seien mit der Verkehrsüberwachung in der Kreisstadt beschäftigt – leider nicht möglich.