Skulptur und Tafeln erinnern an Thietmar von Merseburg

Rottmersleben l In eine hölzerne Skulptur des mittelalterlichen Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg investiert die Ortschaft ihr Preisgeld (1000 Euro) für den zweiten Platz beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" 2012. Der Ortschaftsrat befürwortet diese von Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz initiierte Idee. Thietmar von Merseburg (975 bis 1018) soll einen Hof in Rottmersleben besessen haben und gilt als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber der Ottonenzeit. Seine in acht Büchern verfasste Chronik dient bis heute als Hauptquelle für Untersuchungen zur Verfassung, Gesellschaft und Mentalität der Ottonenzeit.

"In seinen Schriften ist davon die Rede, dass Thietmar in Rottmersleben nach einem Traum erwacht ist, in dem ihm seine Ernennung zum Bischof erschien", berichtete Weitz auf der Ortschaftsratssitzung.

Als symbolische Verbindung Thietmars mit dem heutigen Rottmersleben hat Weitz Teile eines mächtigen in Rottmersleben gefällten Lindenstammes nach Hakenstedt zum dortigen Holzbildhauer Thomas Koch gebracht. Koch hat sich in der Hohen Börde bereits mit der Schaffung von Holz-Spielzeug-Skulpturen am "Pfad der Sinne" und im Ökobad von Nordgermersleben einen Namen gemacht.

"Die Thietmar-Skulptur ist aus einem Stück mit der Kettensäge herausgearbeitet. Das ist ein wundervolles Werk geworden" schwärmte Weitz im Ortschaftsrat. Allerdings: Lindenholz ist nicht sehr wetterbeständig. Deshalb soll die Skulptur nun mit einem kleinen Häuschen - ähnlich den Marienhäuschen in Bayern - vor heftigen Witterungseinflüssen geschützt werden. Der Standort soll sich auf einer Grünfläche (aus Richtung Kreisverkehr kommend) links der Olbebrücke im Dorfzentrum befinden.

Darüber hinaus hat ein Sponsor Rottmersleben fünf Edelstahl-Tafeln mit dem Bildnis Thietmars, der Jahreszahl 1009 (Bischofsernennung) und der Aufschrift "Heimstatt des Thietmar von Merseburg" gespendet. Die Tafeln sollen an den fünf Ortsausgängen angebracht werden.