1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Stärken und Schwächen der Region ermittelt: Orte erhalten nicht in allen Bereichen Bestnoten

Huy und Osterwieck arbeiten gemeinsam an zukunftsweisendem Konzept für beide Gemeinden Stärken und Schwächen der Region ermittelt: Orte erhalten nicht in allen Bereichen Bestnoten

Von Sandra Reulecke 15.07.2013, 03:26

Für die Erstellung eines gemeinsamen, zukunftsweisenden Konzepts ist die Mitarbeit der Bürger aus Osterwieck und dem Huy gefragt. Dafür ist es notwendig, die vorhandenen Strukturen, Potenziale, aber auch Schwächen der Region genau unter die Lupe zu nehmen.

Dardesheim l Die Gemeinden Huy und Osterwieck verbindet mehr als die Lage im Vorharz. Beide Kommunen sind ländlich geprägt, haben mit Leerständen in den Ortsteilen, sinkenden Einwohnerzahlen und Überalterung zu kämpfen. "Aber es gibt auch Stärken. Beide verfügen über ein reges Vereinsleben und viele Sehenswürdigkeiten", berichtet Verena Traumann vom Planungsbüro Grontmij. Auch sei die Versorgung mit Schulen und Kindertagesstätten in der Region gut.

Zu diesen ersten Erkenntnissen kam das Planungsbüro gemeinsam mit Vertretern der Stadt Osterwieck und der Gemeinde Huy. Benötigt werden die Fakten, um ein "Integriertes gemeindliches Entwicklungskonzept" (IGEK) zu erstellen.

Dazu hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Gemeinden in Sachsen-Anhalt aufgerufen. Sie sollen ein Leitbild für ihre Kommune anfertigen, um Chancen aufzuzeigen, wie sie zukunftsfähig gestaltet werden und sich den Veränderungen durch demografischen Wandel stellen können.

Zehn Bewerber erhalten die Möglichkeit sowie finanzielle Unterstützung, in Zusammenarbeit mit Regionalentwicklern und Wissenschaftlern der hiesigen Hochschulen, ein solches Konzept zu erstellen. Als einzige Orte stellen sich Osterwieck und der Huy gemeinsam im Doppelpack dieser Herausforderung. Die Kosten der Erstellung, etwa 70 000 Euro, fördert das Land zu 80 Prozent. Je zehn Prozent, rund 7 000 Euro, tragen die Gemeinden Huy und Osterwieck selbst.

Das Konzept soll jedoch nicht auf reinen Fakten basieren, betonten die Verantwortlichen bei einer Informationsveranstaltung in Dardesheim. Bürger, Vereine und Institutionen sollen mit einbezogen werden. Erste Gelegenheit dazu gab es bei der Auftaktveranstaltung, zu der unter anderem Ortsbürgermeister, Räte und Vereinsvorsitzende eingeladen waren.

Sie sollten an vorbereiteten Pinnwänden die Stärken und Schwächen aller Ortsteile im einzelnen bewerten. Gefragt wurde nach der Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeiteinrichtungen für Kinder wie Senioren bis hin zu Wünschen der Anwesenden für die einzelnen Orte. "Dabei sollen Grenzen, die bislang durch Gesetze oder Auflagen bestehen, erst einmal außer Acht gelassen werden. Vielleicht regt das Konzept dann ein Umdenken in den Ministerien an", so Michael Brinschwitz vom Planungsbüro Grontmij.

Nach Auswertung dieser ersten Anregungen werden nun "Schlüsselakteure" befragt. Sie sind Experten oder Betroffene aus beiden Gemeinden zu einzelnen Themengebieten des Konzepts. In Arbeitsgruppen und Workshops werden diese Schwerpunkte ausgearbeitet.

Dabei ist die Mithilfe der Einwohner gefragt. Sie sollen ihre Ideen und Erfahrungen einfließen lassen. "Die Bürger sollen sich 20 Jahre zurück erinnern. Damals ging es um die Dorfentwicklung. Viele haben sich daran beteiligt und es wurden gute Ergebnisse erzielt", sagt Thomas Krüger (CDU). Der Huy-Bürgermeister betont: "Nun ist es nötig, über den eigenen Tellerrand zu gucken und als Region zu denken, um zukunftsfähig zu bleiben." Jahre