1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Stephanusheim Osterwieck wird modernisiert

Diakonie Stephanusheim Osterwieck wird modernisiert

Von Mario Heinicke 22.04.2021, 08:32
Blick von der Gartenseite auf die künftig geplante Ansicht des Stephanusheims. Das rechte Gebäude wird aufgestockt und passt sich den vorhandenen Gebäudeteilen an.
Blick von der Gartenseite auf die künftig geplante Ansicht des Stephanusheims. Das rechte Gebäude wird aufgestockt und passt sich den vorhandenen Gebäudeteilen an. Zeichnung: Architektengesellschaft Villa Lila

Osterwieck

Gabriele Schwentek, die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt, informierte als Gast im Bauausschuss des Osterwiecker Stadtrates über das bevorstehende Bauvorhaben. Die Diakonie ist Träger des Pflegeheims, hatte dieses in den Jahren von 1995 bis 1997 erbaut. Das Objekt verfügt seitdem über 72 Plätze in jeweils 24 Doppel- und Einzelzimmern. Die Zimmer sind allerdings ohne Sanitäranschluss. Bäder erreichen Bewohner nur über den Flur. Was damals zeitgemäß und ein Riesenfortschritt zum alten Pflegeheim in der Thälmannstraße war.

Doch seit der Eröffnung des Stephanusheims ist fast ein Vierteljahrhundert vergangen, die Ansprüche sind gestiegen. „Zweibettzimmer sind nicht mehr das, was sich die Bewohner wünschen“, stellte Gabriele Schwentek fest.

Bereits seit drei Jahren werde das Bauvorhaben vorbereitet, laufen Gespräche mit der zuständigen Sozialagentur Sachsen-Anhalt. Der Landesbehörde seien seitdem mehr als elf Varianten vorgelegt worden. Bis zu einer Reduzierung auf 48 Plätze im vorhandenen Baukörper. Doch für die Diakonie zu wenig. Denn, so Schwentek: „Wenn die Babyboomer-Generation ins Pflegesystem kommt, wo sollen die dann alle hin?“

Künftig 68 Plätze

Seit vergangenem Dezember steht fest, welche Variante umgesetzt werden soll. „Wir haben jetzt grünes Licht.“ Künftig wird das Haus über 68 Plätze verfügen, fast alles Einzelzimmer. Nur noch vier Doppelzimmer sind geplant, speziell als Familienzimmer ausgelegt mit zwei durch Türen verbundenen Räumen, die flexibel genutzt werden können. Und besonders wichtig: „Jedes Zimmer hat dann seinen Sanitärbereich.“

Aktuell könnten im Stephanusheim coronabedingt – wegen der vielen Doppelzimmer – übrigens nur 66 Personen wohnen. „Aber täglich rufen Leute und Krankenhäuser an, die Plätze benötigen“, berichtete Gabriele Schwentek im Bauausschuss und unterstrich den Bedarf an Pflegeplätzen in Osterwieck.

Baulich soll der Gebäudeteil, in dem sich auch der Eingang ins Objekt befindet, aufgestockt werden. In diesem Jahr sollen ist die Planunterlagen erstellt werden. Ziel, so Schwentek, sei es, bis Mitte des Jahres den Bauantrag stellen zu können.

Darüber hinaus ist ein ausgeklügeltes Umzugsmanagement notwendig. Denn der Ausbau und die Modernisierung sollen bei laufendem Betrieb erfolgen. Ursprünglich habe man immer einen Wohnbereich leerziehen und diesen dann sanieren wollen. „Aber wir haben kein Ausweichobjekt gefunden.“

Somit ist es nun vorgesehen, zunächst das als Mittelteil bezeichnete Gebäude aufzustocken. Nach der Fertigstellung – geplant für 2022 – würden dort die Bewohner des Nordflügels einziehen. Der Nordflügel werde dann von oben nach unten saniert. Danach folgt der Südflügel. „2024, so Gott will, ist alles fertig.“

Die Investitionssumme soll sich auf über fünf Millionen Euro belaufen, wurde im Bauausschuss berichtete. Dort wurden die Pläne positiv aufgenommen. „Damit wird die Attraktivität des St. Stephanus weiter steigen“, sagte Ausschussvorsitzender Hartmut Janitzky (CDU).

Der Eingangsbereich des Osterwiecker Pflegeheims  ?St. Stephanus?. Das orange Gebäude soll für einen neuen Wohnbereich aufgestockt werden. Die beiden gelben Gebäudeflügel werden kopmplett saniert.
Der Eingangsbereich des Osterwiecker Pflegeheims ?St. Stephanus?. Das orange Gebäude soll für einen neuen Wohnbereich aufgestockt werden. Die beiden gelben Gebäudeflügel werden kopmplett saniert.
Foto: Mario Heinicke