Osterwiecker Karnevalsprogramm sorgt mit Reden, Tanz und Gesang für gute Laune Stimmungsmacher aus dem Speckgürtel
Die hohe Zeit des Karnevals läuft. Beim OCC in Osterwieck stehen binnen neun Tagen gleich fünf Veranstaltungen an. Am Sonnabend ging die zweite Abendveranstaltung dieser Saison über die Bühne.
Osterwieck l Dass Osterwieck in Sachsen liegt, wäre neu. Trotzdem bestimmte der sächsische Dialekt die erste Hälfte des Karnevalsabends. Holger Greulich, sonst als "der Sachse" in der Osterwiecker Bütt eine Bank, moderierte als Sitzungspräsident die Veranstaltung bis zur Pause, bevor er von Steffen Grundmann abgelöst wurde.
"Wir suchen einen Sitzungspräsidenten", machte Holger Greulich auf das - aber nur interne - Dilemma der Osterwiecker aufmerksam. "Steffen und ich sind eigentlich nur Büttenredner." Doch mit welchem Humor sie dieses provisorische Präsidentenamt ausfüllen, das muss ihnen erstmal jemand nachmachen. Etwa als Greulich seinen Kollegen als "Stimmungskanone aus dem Speckgürtel von Osterwieck" ankündigte. Ob Wortwitz, Instrumentalmusik, Tanz oder Gesang, der Hoppenstedter Steffen Grundmann ist ein Multitalent, das zum Programmauftakt im Eskimo-Kostüm den Puhdys-Hit "Hey, wir woll\'n die Eisbären seh\'n" in Szene setzte. Unterstützt dabei von weiteren Tänzerinnen und Tänzern aus dem "Osterwiecker Speckgürtel", federführend aus Lüttgenrode.
Beim 1979 gegründeten Osterwiecker Carnevalsclub hat sich ein kleiner Generationswechsel vollzogen, was auch an anderer Stelle sichtbar war. Im Herbst wurde Stefan Wiegmann zum neuen Vorsitzenden gewählt. Frank Meuche trat damit nach 20 Jahren Ehrenamt als Vereinschef als Stellvertreter in die zweite Reihe zurück. Und er nutzte das, um endlich auch mal als Prinz zu fungieren. An seiner Seite Ehefrau Juliane, ebenfalls eine gestandene Karnevalistin und Tochter des viel zu früh verstorbenen OCC-Gründungsmitglieds Wilhelm Gresse.
Abschied und Neubeginn bedeutet diese Saison für die "Ilsenixen". Die jungen Damen begannen einst als kleine Funkenmariechen ihre Karnevalslaufbahn. Als "Ilsenixen" stehen die Tänzerinnen nun zum letzten Mal auf der Bühne. Aber die neue Generation ist schon in den Startlöchern. Verloren sind die Ilsenixen indes nicht für den Osterwiecker Karneval. Drei von ihnen gehören zur sechsköpfigen Tanzgruppe "Pavillon", die eine erste Kostprobe gab.
Voll auf der Tanzfläche wurde es beim Auftritt der "Crash Kids" aus dem Osterwiecker Fitnessstudio. 15 Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis elf Jahre holten sich den donnernden Applaus des Publikums ab. Vier Kindertanzgruppen ab einem Alter von drei Jahren trainieren derzeit im Fitnessstudio unter Romy und Lars Kohn, drei Gruppen von ihnen bereichern abwechselnd das Osterwiecker Karnevalsprogramm.
Tanzend traten darüber hinaus das Männerballett, die Tanzgruppe "Laube" und die "Fallsteinschnitten" auf. In der Bütt standen - neben Steffen Grundmann und Holger Greulich - Sonja Rethfeldt aus Abbenrode als "doofe Tusnelda II" sowie die Schauener Julian Dammann und Sven Prygodda als "Fred und Pit", verstärkt erstmals durch Thomas Prygodda als "Bredpit". Woran zu sehen ist, dass der OCC-Karneval ohne die Stimmungsmacher aus dem Osterwiecker Speckgürtel gar nicht mehr kann.
Donnerstagabend (19.30 Uhr) ist die OCC-Spielstätte in der kleinen Turnhalle schon wieder voll. Dann geht dort die Weiberfastnacht über die Bühne. Am kommenden Sonnabend ist nochmal eine Abendveranstaltung (19.30 Uhr) und am Sonntagnachmittag (15 Uhr) als letzter Höhepunkt der Saison Kinderfasching.