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Hunderte Gäste, Liveband und DJs sorgen für ausgelassene Partystimmung im Sportland Tanzen, tanzen, tanzen - bis in den Morgen

Von Gerald Eggert 07.03.2012, 04:23

Superstimmung herrschte auch bei der 4. Original Haus-der-Jugend-Party bis zur letzten Minute. In der Halle und im Foyer des Sportlands im Freizeit- und Sportzentrum "Am Sommerbad" (FSZ) tummelten sich Hunderte, für die in ihrer "Sturm-und Drang-Zeit" das Haus der Jugend der Treffpunkt war. Sie trafen Freunde, schwelgten in Erinnerungen und tanzten bis in den Morgen.

Halberstadt l Nicht von ungefähr waren die Karten für die "Party des Jahres" schon nach zwei Tagen ausverkauft. Wer Glück hatte, erhaschte noch eines der zurückgegebenen Tickets und war froh, wieder dabei sein zu dürfen. Denn dieses alljährliche Treffen ist etwas Besonderes. "Alle sind locker und gut drauf, Musik und Spaß werden groß geschrieben. Man fühlt sich zurück versetzt in seine Jugendzeit", blickt Christine Jochim auf das vergangene Wochenende zurück.

Sie hatte als eine der ersten Karten für sich und ihre Tochter Mandy sowie ihre Freundin Gabi Zach gesichert. Das Trio ließ kaum einen Tanz aus und beschloss am Sonntag gegen 3 Uhr sogar die Fete. "Wir hätten noch weiter gemacht", behauptet sie, "aber wir wollten die Leute auf der Bühne schonen."

Immer eine volle Tanzfläche

Dort war sieben Stunden zuvor von Stadionsprecher Bernd Waldow "die einzige und originale Haus-der-Jugend-Party mit den angesagtesten DJs und einem großen Liveact" eröffnet worden. Warum diese Veranstaltung Kultstatus besitzt, wurde unter anderem mit dem ersten Titel deutlich. Mit "Time is Tight" von "Booker T The MGs" habe man einst die Tanzabende eröffnet, erinnerte Michael "Micky" Kauczor an die "Planeten"-Zeit vor über 40 Jahren. Mit seinen Bandkollegen von damals, Günter "Möhre" Möhring und Rüdiger "Rudi" Klapproth, sowie dem jüngeren Mitstreiter Jörg "Jogi" Degner steht er mittlerweile über ein Jahrzehnt als "Rock\'n Fun" auf der Bühne.

An diesem Abend mischten sie den Saal auf. Mit "Halbstark" von den Bremer "Yankees", die damit den ersten Beat-Club eröffneten, mit "Twist and Shout" von den Beatles, "Hang on sloopy" von "The McCoys", "Poor boy" von den Lords und "To Love Somebody" von den Bee Gees. Verstärkung bekam das Quartett durch "Tito" als dritten Gitarristen und den Saxofonisten Detlef Herbst. Später bereicherte Horst Maletz von den "Sternen" unter anderem mit Raymond Froggatts "Callow la vita" und David Garricks "Dear Mrs Applebee" das Programm. Wenn auch nicht jeder Ton sofort saß, dafür war es live, spontan und nicht vorher geprobt.

Bei den "Sternen" sang einst Sonja Niemeyer, die unter anderem Manuelas "Schuld war nur der Bossanova" beisteuerte und Micky dabei zum Duett herausforderte. Auch mit Steffi Rademacher, die ihren Auftritt mit Nancy Sinatras "These boots are made for walkin" eröffnete, ging er eine Gesangspartnerschaft ein. Hit auf Hit ließen die Tanzfläche niemals leer werden.

Nahtlos wechselten die DJ-Paare mit den Livemusikern und gönnten sich und den Partygästen keine Pause. "Das war und ist unsere Musik", so Christine Jochim, die zuerst sonntags zur Kinder-Disco ins Haus der Jugend ging und später sonnabends zwischen Saal und Keller wechselte. Die Disco-Zeit, das war die ihrige. Und sie blieb es. "Ich höre die Songs der 1970er und 1980er Jahre immer noch gerne. Mit dieser Musik habe ich meine Tochter angesteckt." Während diese zum ersten Mal dabei war und sich zwischen den "Alten" ganz wohl fühlte, war Freundin Gabi Wiederholungstäterin. Christine Jochim hingegen hat keine der vier HdJ-Partys ausgelassen. "Das Motto passt. Hier trifft man wirklich Freunde. Oft sogar Leute, die man lange nicht gesehen hat", spricht sie für viele. Da werde gequatscht und sich erinnert an die schöne alte Zeit. Zur Erinnerung trug auch die "Kellerbar" bei, an der Bärbel Seyfarth (Behrens) gemeinsam mit Corinna und Gunter Sube ausschenkte. Im Hintergrund lächelte vom großformatigen Foto der ehemalige Hausherr "Minus". Für Erinnerungen sorgten auf der Großleinwand Bilder aus der HdJ-Zeit und von den vorausgegangenen drei Partys.

Nächster Termin in einem Jahr

Die DJs Bocken, Uelse, Wolle und Otto legten Scheiben auf, entweder im Saal oder im Foyer, wo es um die Bar herum und auf der Tanzfläche ebenfalls heiß her ging. Sie ließen die 1970er und 1980er Jahre aufleben und manchen Ostrocktitel erklingen. Bei "Jugendliebe" mögen viele wirklich ihre Jugendliebe im Arm gehabt oder sie am anderen Ende des Saales entdeckt haben.

Nach Mitternacht gab es nicht nur eine fantastische Fassung von "Satisfaction", "Rock\'n Fun" eröffneten mit "Highway to Hell" sozusagen die "Autobahn zur Hölle" und ließen es nur so krachen. Steppenwolf, Rolling Stones, Troggs, CCR, Deep Purple, Pink Floyd, Santana - sie waren in aller Ohren und Beine. "Wir haben getanzt und waren nicht zu bremsen", hält die Begeisterung von Christine Jochim Tage nach der Party an. "Irgendwann musste dann Schluss sein. Da haben wir als Letzte die Segel gestrichen." Aber nur, weil sie wie viele andere wussten, dass es im nächsten Jahr weitergeht. "Da sehen wir uns auf alle Fälle wieder", versichert das Trio. Nächster Partytermin ist der 2. März 2013.