Tatra-Koloss zieht mit 380 Pferdestärken

Militärtechnik der ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten defilierte am Sonnabend auf dem ehemaligen Militärflugplatz Mahlwinkel an weit über tausend Zuschauern vorbei. Die "Tag der Technik-Show" fand wieder ein großes Interesse.

Mahlwinkel l Ein Schützenpanzerwagen auf der Straße zwischen Mahlwinkel und Bertingen weist den Besuchern den Weg zum Paradegelände auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz. Punkt zehn Uhr fühlt man sich um 30 Jahre zurückversetzt.

Aus Lautsprechern klingen die Kremlglocken. Dann erteilt Jörn Klipp, gemeinsam mit Sven Brand Leiter der Mahlwinkeler Panzerfahrschule, den Befehl zum Beginn der Parade. An der Spitze fahren Jeeps und Motorräder.

Dann folgen Fahrzeuge der Nationalen Volksarmee: die im Gelände sehr wendigen Robur (LO) in mehreren Varianten ebenso wie verschiedene W50-Versionen, die in Ludwigsfelde gebaut wurden. Die Parade setzen Fahrzeuge der einstigen Roten Armee, wie Sil, Gas und Kras, fort. Die kraftvollen Motoren erzeugen dicke Wolken von Auspuffgasen.

T72 springt über eine Rampe

Immer tiefer wird die Fahrspur vor den Zuschauerplätzen. Mehrere Autos fahren sich trotz Allradantrieb an einer Steigung fest. Da schlägt dann die Stunde des vierachsigen Tatra 815. In Minutenschnelle befestigen Helfer das Abschleppseil. Ohne Probleme ziehen die 380 Pferdestärken des Tatra die tonnenschwere Last aus der Spur. Die nachfolgenden Kettenfahrzeuge haben keine Mühe mit dem weichen Gelände.

Attraktion der Parade ist der Panzer T72. "Allerdings sehen Sie hier nur die Fahrschulversion", kommentierte Jörn Klipp. Spektakulär der Sprung des schweren Kettenfahrzeuges über die Rampe. Dann simulieren die Veranstalter einen Luftangriff. Zwei Doppeldecker-Flugzeuge greifen an, werden von den Luftabwehrraketen auf einem der Kettenfahrzeuge abgedrängt. Viele Besucher nutzten nach der Parade das Angebot, in einem der Fahrzeuge mitzufahren.

Für Heiterkeit sorgten einige Helfer, die als Soldaten der Roten Armee verkleidet, ihre Späßchen machten.