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Thomas Cook-Pleite Zitterpartie um Reisen in den Ferien

Von der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook sind auch Familien aus dem Harz betroffen.

24.09.2019, 02:00

Wernigerode/Halberstadt l Monate lang gespart und gefreut – doch aus dem Urlaub wird nichts. Diese Befürchtung haben viele Reisende, nachdem der britische Veranstalter Thomas Cook Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt hat. Am Montag, 23.09.2019, und dem folgenden Dienstag konnten 21.000 Menschen nicht in den Urlaub starten.

Wie viele Reisende aus dem Harz die Pleite betrifft, lässt sich nicht beziffern. „Es gibt sicherlich kein Reisebüro, dass davon nicht betroffen ist“, sagt Jörn Bethke. Er ist Halberstädter Büroleiter der Vetter Touristik RvGmbH. Eine Volksstimme-Nachfrage in Wernigeröder und Halberstädter Reisebüros bestätigt seinen Eindruck. Allerdings sprechen die Mitarbeiter von Einzelfällen. Bei DER am Martiniplan in Halberstadt sind drei Vorgänge betroffen, neun oder zehn sind es beim Pro Tours Reisecenter, bei Werner-Touristik betreffe die Pleite vier Familien. Bethke selbst sind vier Fälle bekannt, in denen Kunden um ihre baldige Reise bangen müssen und mehrere Fälle von Leuten, die bereits im Urlaub sind. Um Letztere mache er sich weniger Sorgen als um die, die erst starten wollen. „Wer schon da ist, kommt auch zurück. Darum wird sich gekümmert.“ Dafür sei die Reiseleitung vor Ort zuständig.

Obwohl aktuell nur ein Kunde des First Reisebüros aus Wernigerode von der Insolvenz betroffen ist, spricht Mitarbeiterin Melanie Pungar am Montag von einem „schwarzen Tag“. „Wir haben viele Herbstferien-Kunden, die natürlich wissen wollen, wie es weitergeht. Aber wir bekommen selbst kaum Informationen“, erläutert sie.

Dirk Quenstedt, Inhaber des Pro Tours Reisecenters aus Halberstadt, sieht auch die deutsche Politik in der Pflicht. „Es sind so viele Deutsche betroffen, da müssen sie eingreifen. Es ist eine Sauerei, dass sich die Regierung noch nicht gemeldet hat.“

Keine Auskünfte zur aktuellen Lage und der Anzahl von Betroffenen gibt es aus Thomas Cook Reisebüro Findeisen in Quedlinburg. „Das Büro ist voller Kunden, die Hilfe benötigen. Wir haben gerade andere Probleme“, sagt eine Mitarbeiterin.