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Trickbetrüger schlagen gleich zweimal zu

15.11.2013, 11:53

Hohendodeleben/Oebisfelde (tj) l Gleich zweimal haben Trickbetrüger in den vergangenen Tagen versucht, ältere Damen übers Ohr zu hauen.

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hat eine Rentnerin aus Hohendodeleben am Donnerstag angezeigt, dass sie Opfer von Betrügern geworden ist. Die 73-Jährige hatte einen Telefonanruf aus der Türkei erhalten. Dabei wurde ihr mitgeteilt, sie habe 30 000 Euro gewonnen. Der Gewinn werde umgehend überwiesen, zuvor müssten jedoch Bearbeitungsgebühren in Höhe von 4000 Euro überwiesen werden. Kurz darauf bekam sie einen weiteren Anruf. Nunmehr stellte sich der Anrufer als Kriminalbeamter vor und äußerte, dass das Angebot ein Betrug sei - sie müsse dennoch den Betrag von 4000 Euro zunächst bezahlen. Am Folgetag wurde ein Taxi bestellt und die Frau fuhr nach Magdeburg zur Hausbank, hob den Geldbetrag ab und zahlte diesen in einer anderen Filiale per Überweisung ein. Auf den Gewinn wartet sie noch heute.

Ein ähnlicher Fall hat sich in Oebisfelde ereignet. Einer 65-Jährigen wurde am Mittwoch telefonisch mitgeteilt, dass sie 36 000 Euro gewonnen habe. Die Geldübergabe sollte am nächsten Tag im Haus der Frau vonstatten gehen. Vor der Auszahlung würden jedoch für Transport- und Aufwandskosten 800 Euro fällig. Zur vereinbarten Zeit erschien jedoch niemand.

Die Polizei mahnt zur Vorsicht. Das Versprechen angeblich hoher Gewinne sei eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden würden. Die Methode wäre immer gleich: Vor einer Gewinnübergabe wird dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, wie zum Beispiel Notar- oder Bearbeitungsgebühren. Allerdings würden sich die Szenarien ständig verändern. "Zielgruppe sind zumeist ältere Menschen, die von Betrügern kontaktiert werden. Die Anrufer sind in Gesprächsführung gut geschult und wirken überzeugend", heißt es im Bericht der Polizei. Charakteristisch sei zudem, dass die Betrüger klare Zahlungsanweisungen vorgeben. Die Betrüger würden auch nicht davor zurückschrecken, Druck auszuüben.