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Unternehmen Mehr Werbung für den Bahnhof

Hochschule, Petershof, Stadion, Bahnhof - all das ist mit der Arbeit der Halberstädter Nosa verbunden.

Von Sabine Scholz 18.01.2017, 00:01

Halberstadt l Vier Buchstaben, elf Mitarbeiter und jede Menge Verantwortung – das ist die Nosa GmbH. Der Stadtkonzern vereint unter seinem Dach städtische Unternehmen wie die Verkehrsbetriebe HVG, die Abwassergesellschaft AWH, das Freizeit- und Sportzentrum FSZ, die Halberstädter Wohnungsgesellschaft HaWoGe und die Halberstadtwerke. Das heißt, an den beiden Letztgenannten hält die Nosa nicht 100 Prozent der Gesellschafteranteile. Bei den Stadtwerken sitzt die Thüga mit als Gesellschafter am Tisch, bei der HaWoGe die Stadt selbst. Diese beiden Unternehmen sind auch die, die neben der AWH kosten­deckend arbeiten, aber anders als die Abwassergesellschaft auch Gewinn erwirtschaften.

Diesen setzt die Nosa ein, um Bereiche, die nicht wirtschaftlich zu betreiben sind, mit zu finanzieren. „Zum Beispiel haben wir den Betrieb von Bad und Nahverkehr übernommen, das könnte die Stadt gar nicht leisten. Und wir übernehmen die Aufgabe so, dass die Angebote auch weiter gut angenommen werden von den Gästen“, sagt Frank Dannhauer, Geschäftsführer der Nosa.

Das heißt, die Nosa investiert in den Unterhalt der Einrichtungen. So werden im FSZ nicht nur regelmäßig im Bad die Fugen und Fliesen erneuert. In Abstimmung mit der Betriebsführung wurden LED-Leuchten installiert, neue Schalttechnik für die Lüftung angeschafft, regelmäßig werden Filteranlagen und Co. instandgesetzt. Und in diesem Jahr steht eine größere Neuanschaffung ins Haus. „Wir werden eine neue Rutsche aufbauen lassen“, sagt Christian Mokosch, zweiter Geschäftsführer der Nosa. Das Material der alten Rutsche verschleißt durch die UV-Strahlen, sodass nach fast 20 Jahren ein Ersatz notwendig ist. Außerdem wird die neue Rutsche gedämmt sein, was den Wärmeverlust senkt.

Andere größere Vorhaben sind zurzeit nicht im Plan, sagt Frank Dannhauer. „Wir sorgen für die Instandhaltung bestehender Infrastruktur. Damit haben wir ganz gut zu tun. Freie Mittel für Neues sind zurzeit kaum vohanden, wir leisten ja noch den Kapitaldienst für die großen Bauvorhaben in der Vergangenheit“, ergänzt Christian Mokosch und nennt die Sanierung des Petershofes und den Um- und Neubau für die Hochschule Harz als Beispiele. Auch Stadion und Bahnhof waren Nosa-Projekte, die für die Stadtentwicklung wichtig waren.

Infrastruktur verstehen die beiden Geschäftsführer aber nicht nur als Angebote für eine lebenswerte Stadt, sondern auch im klassischen Sinn. So treibe die Nosa den Ausbau eines Breitbandnetzes voran. An das schließen sich alle städtischen Unternehmen an. So werde man zum einen unabhängig von Fremdfirmen und mache die Kommunikation untereinander sicherer. Zum anderen lassen sich intern durch die Angleichung von Hard- und Software noch weitere Synergieen nutzen. „Das Projekt entwickeln wir gemeinsam mit den Unternehmen“, berichtet Frank Dannhauer.

Dass in der Nosa die kaufmännische Betriebsführung von HVG, Stala und FSZ läuft, erwähnen beide eher beiläufig. Wichtiger ist ihnen, dass die Nosa strategisch daran arbeitet, die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs „vernünftig zu entwickeln“. Auch das ein Baustein für eine positive Zukunft der Stadt. Genau solche Überlegungen waren es, die die Stadt 1996 dazu bewogen hatten, eine Holding zu gründen, in die alle städtischen Mehrheitsbeteiligungen einflossen.

Beim Thema Nahverkehr spielt auch der Bahnhof eine Rolle. Das Gebäude hatte die Nosa erworben und aufwendig sanieren lassen. Dass zurzeit einige Gewerberäume leerstehen, sei auch der Landesentscheidung geschuldet, den regionalen Zugverkehr ab 2018 neu zu vergeben. Der bisherige Betreiber hat deshalb sein Büro im Bahnhof geschlossen, der neue Anbieter noch keine Veranlassung, schon ein Büro zu beziehen. „Erste Gespräche mit dem neuen Anbieter gibt es bereits“, berichtet Frank Dannhauer, „ebenso wie mit der Deutschen Bahn“.

Dass sich ein Laden im Bahnhof rentiert, beweisen die vier großen Mieter, mit denen man bereits die Verträge verlängert habe. „Natürlich sind wir daran interessiert, den Bahnhof noch besser zu vermarkten. Eine Aufgabe, der wir uns widmen“, ergänzt Christian Mokosch.