Vorplanung für Landesstraße durch Hessen vorgestellt Viel Aufwand für die Entwässerung nötig
Die Landesstraße durch Hessen soll durch den WAZ Huy-Fallstein bis spätestens 2015 neue Trink- und Abwasserleitungen bekommen. Die Stadt Osterwieck strebt an, dass in diesem Zuge durch ein Gemeinschaftsvorhaben gleich die ganze Straße mit erneuert wird.
Hessen/Stadt Osterwieck l Eine ungewöhnliche Situation: Eingebürgert hat es sich, dass Planungen einer Landesstraße die Kommune vornimmt, obwohl die Straße ja dem Land Sachsen-Anhalt gehört. Das Land ist aber klamm, die Stadt Osterwieck ebenso, und so trat der WAZ Huy-Fallstein in Vorleistung und gab eine Vorplanung für den Hessener Straßenbau einschließlich Regenwasserkanal in Auftrag.
Die Planer Frank Hofmann und Lutz Thurau vom Halberstädter Büro Günther und Partner stellten am Dienstagabend im Osterwiecker Bauausschuss ihre ersten Entwürfe vor.
Es handelt sich um eine Straße, die sich auf einer Länge von immerhin 1430 Metern durch Hessen schlängelt, vom Abzweig B79 in Richtung Deersheim. Die Verkehrsbelegung sei relativ gering, berichtete Planer Hofmann. 1500 Fahrzeuge wurden am Tag gezählt, darunter 85 Lkw.
An der Fahrbahntrasse soll daher nicht viel geändert werden. Die vorhandenen sechs Meter sollten reichen, auch wenn künftig die Anwohner weiterhin direkt an der Straße parken. Am Ortseingang plädiert der Planer für eine Mittelinsel zur Verkehrsberuhigung. Der Gehweg soll wie jetzt schon teils ein-, teils beidseitig verlaufen. Erneuerung bedarf auch das Straßenlicht.
Etwas komplizierter geht es im Straßenuntergrund zu. Über die Landesstraße wird viel Oberflächenwasser, das aus dem Fallstein kommt, entwässert. Dazu gibt es im Abschnitt Knickstraße ein Rohr von einem Meter Durchmesser, "der auch gebraucht wird", wie Lutz Thurau erklärte. In der Abwägung, ob man das alte Rohr saniert oder ein neues verlegt, votieren die Planer aus verschiedenen Gründen für einen Neubau.
Die Kosten für Straße und Regenwasser ließen die Bauausschussmitglieder erstmal nach Luft schnappen. Es handelt sich um 2,2 Millionen Euro, wobei die Stadt Osterwieck nach erstem Überschlag 976 000 Euro berappen müsste, davon 466 000 Euro für die Regenwasserentsorgung und 510 000 Euro für die Verkehrsanlagen. "Das ist eine starke Hausnummer", sagte Ausschussvorsitzender Jürgen Seubert. Allerdings wäre es nach Information von Hessens Ortsbürgermeister Rüdiger Seetge bei Ausnutzung aller Fördermöglichkeiten wohl denkbar, dass die Stadt tatsächlich nur fünf Prozent ihres Anteils aufbringen müsste.
Bauamtsleiter Detlef Schönfeld erklärte, im Stadtrat am 9. Februar sollte ein Grundsatzbeschluss zu dem Vorhaben getroffen werden. Danach müsste es für ein Mehrjahres-Förderprogramm angemeldet werden.