Jugendliche des evangelisch-lutherischen Pfarrverbandes gehen mit Theaterstück auf Tournee Von der Sehnsucht nach Geborgenheit
Junge Christen des evangelisch-lutherischen Pfarrverbandes Calvörde-Uthmöden zeigten am Tag der Heiligen Drei Könige in ihrem Verkündigungsspiel, dass die Menschen gerade zu Weihnachten spüren, wie wichtig Nähe und Geborgenheit sind.
Calvörde l Die Jugendlichen des evangelisch-lutherischen Pfarrverbandes präsentierten am Tag der Heiligen Drei Könige eine moderne Version der Weihnachtsbotschaft. Wegen der Bauarbeiten in der Calvörder Sankt-Georg-Kirche verwandelte sich der Saal des Gemeindehauses in ein Theater.
Andreas Knauf, Pfarrer im Ruhestand, begrüßte die vielen Besucher. "Heimat ist wie nach Hause kommen. Es ist so, dass gerade zu Weihnachten viele der älteren Kinder, die durch Arbeit und Studium in allen Himmelsrichtungen verstreut sind, zu diesem Fest merkwürdiger Weise wieder zusammen kommen. Weihnachten heißt ja auch das Fest der Familie. Ob vielleicht eine ganz alte Sehnsucht nach Geborgenheit, Schutz, Gemeinschaft, Frieden und Angenommensein - so wie man ist - dahinter steckt? Um diese Frage ging es auch in dem modernen Stück. Es gab unterschiedlichste Gesichtspunkte zum Nachhausekommen. "Ist Weihnachten für uns Christen doch Heimat geworden?", fragte Knauf und machte weiter auf die Aufführung der jungen Leute neugierig.
In dem Stück verwandelten sich die Darsteller in Menschen, die umhergetrieben wurden und nirgendwo mehr richtig zu Hause waren. Eine junge Frau erwartete ein Kind. Und eine andere Frau hatte schon einen Sohn und wollte sich vom Ehemann scheiden lassen. Die nächste junge Dame hatte gar keine Lust auf Weihnachten und Familie. Sie war der Meinung: "Da gehöre ich nicht mehr hin." War die Heimat nur ein zuckersüßer Kitschausdruck für Oma und Opa, besetzt mit Bildern von Kuckucksuhren und Festtagsbraten? Etwas für ewig Gestrige? Von wegen! Weihnachten waren dann doch alle daheim. Die Weihnachtsgeschichte hatte eine zeitgemäße Handlung auf biblischem Grund angenommen. Und am Ende gab es doch Hoffnung auf Heimat für die Heimatlosen.
Nach dem Stück zogen die Akteure Bilanz. "Das viele Üben der Texte war gar nicht so schlimm. Es hat Spaß gemacht. Es gab viele lustige Versprecher. Ab und zu sind wir auf der Bühne gestolpert, aber bisher ging alles gut", verriet Nicole Bösche aus Calvörde. Es war die dritte Aufführung mit immer anderen Örtlichkeiten. Und schon wurde der nächste Auftritt in Braunschweig abgesprochen.