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Superschnelles Internet Wann kann Glasfaser in Osterwieck genutzt werden?

Die Erschließung von zwölf Osterwiecker Orten mit Glasfaserkabeln läuft weiter. Das ist der Stand der Dinge.

Von Mario Heinicke 02.09.2025, 10:00
Eine Glasfaser-Verteilstation steht  am Rande des Osterwiecker Angers. Hier läuft die Überlandleitung ein.
Eine Glasfaser-Verteilstation steht am Rande des Osterwiecker Angers. Hier läuft die Überlandleitung ein. Foto: Mario Heinicke

Stadt Osterwieck. - Die Zeit vergeht. Seit nunmehr sechseinhalb Jahren hoffen die Osterwiecker auf das superschnelle Internet per Glasfaser. Damals, im Februar 2019, erfolgte durch das Magdeburger Unternehmen MDDSL der erste Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau in Osterwieck und Hessen sowie Gewerbegebieten in Dardesheim, Deersheim und Osterwieck. Doch die für 2020 angekündigten Anschlüsse wurden nie fertiggestellt.

Vor vier Jahren erreichte die Stadt Osterwieck das Angebot des Unternehmens Deutsche Glasfaser, die Erschließung der Region auf eigenes Risiko – ohne Fördermittel – zu übernehmen. Im Sommer 2022 hatte die Deutsche Glasfaser die Nachfrage der Osterwiecker Haushalte nach Glasfaseranschlüssen erkundet. Das erfolgreiche Ergebnis der sogenannten Nachfragebündelung wurde Anfang September 2022 verkündet.

Das Unternehmen begann daraufhin seine Vorbereitungen zur Erschließung von zwölf der 20 Osterwiecker Ortsteile: Berßel, Bühne, Dardesheim, Deersheim, Hessen, Lüttgenrode, Rimbeck, Osterwieck, Schauen, Stötterlingen, Suderode und Wülperode. Zwölf Monate später, im Spätsommer 2023, begannen die Bauarbeiten.

Nach zwei weiteren Jahren sind sie immer noch nicht abgeschlossen, aber zumindest auf der Zielgeraden, wie den Informationen von Glasfaser-Pressesprecher Herbert Spies zu entnehmen ist. Auf Volksstimme-Anfrage gibt er einen Überblick zum Stand der Dinge.

„Wir befinden uns auf den letzten Metern des Ausbaus der Überlandverbindungen“, berichtet er. „Dabei galt es im Laufe dieses Jahres zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören die Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde wegen des Schutzes des Rotmilans und der Feldhamster. Aufwendig waren auch die Gestattungen zur Verlegung auf privatem Grund.“

Zum Beispiel am Osterwiecker Anger ist eine Verteilstation, ein sogenannter Pop (Point of Presence) aufgebaut worden. In solch einer lokalen Technikzentrale läuft die Überlandleitung ein, von hier werden die Lichtsignale zu den Anschlüssen der Haushalte im Ort weitergeleitet. Herbert Spies bezeichnet den Pop auch als „Herzstück einer Glasfaserverkabelung.“

Man sei – trotz der genannten Herausforderungen – optimistisch, die Planung, dass die Überlandkabel in die Verteilstationen im letzten Quartal 2025 eingeführt werden, halten zu können.

„Nach einer Neubewertung im Juni dieses Jahres verschieben sich die geplanten RFA-Termine nach hinten“, erläutert der Unternehmenssprecher weiter. „RFA heißt Ready For Activation und bedeutet, die aktive Technik ist eingebaut, der Pop hat Licht.“ Wohl zum Jahresende sollen die ersten beiden Verteilstationen diesen Status haben. „Mit den ersten Kundenaktivierungen wird demzufolge wohl erst im ersten Quartal 2026 zu rechnen sein“, antwortet Herbert Spies auf die Frage der Fragen.

Es wird also voraussichtlich noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis das superschnelle Internet mit Download-Geschwindigkeiten bis 1.000 Megabit pro Sekunde in Haushalten nutzbar ist.

Und wie geht dann für die Osterwiecker Kunden der Wechsel vom jeweils aktuellen Telefonanbieter zur Deutschen Glasfaser vonstatten? Herbert Spies: „Die Kunden werden vom Baupartner telefonisch wegen eines Termins zur Aktivierung ihrer Anschlüsse kontaktiert. Sobald der Anschluss dann aktiv ist, nimmt Deutsche Glasfaser die Kündigung des alten Anschlusses vor.“