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Bürgermeister-Interview (Teil 2) Was sich in Osterwieck und seinen Orten baulich bewegen soll

Dirk Heinemann (SPD) ist seit einem Jahr Bürgermeister der Stadt Osterwieck. Im zweiten Teil des Interviews beantwortet er Fragen über bauliche Vorhaben, Freibäder und Museum.

Von Mario Heinicke 08.12.2022, 14:54
Dirk Heinemann ist seit einem Jahr Chef im Osterwiecker Rathaus.
Dirk Heinemann ist seit einem Jahr Chef im Osterwiecker Rathaus. Foto: Heinicke

Osterwieck - Volksstimme: Herr Heinemann, welche Investitionen sind als nächstes in Straßen und Wege zu erwarten?Dirk Heinemann: Wir wollen 2023 in Osterwieck den letzten Abschnitt des Ilseradweges ausbauen. Wir dürfen hier Fördermittel nicht verfallen lassen, es gibt immerhin 90 Prozent der Investitionssumme. Von daher müssen wir bis 31. Dezember 2023 fertig sein. Das Problem ist, wir haben kurz nach der Antragstellung dort liegende Grundstücke gekauft, die wir als Bauland an den Mann bringen wollen. Der Radweg liegt dann genau auf der Trasse der geplanten Erschließungsstraße. Die Lösung sieht nun so aus, dass wir den Radweg zunächst wie geplant in nur 3,50 Meter Breite bauen, weil es doch noch einige Jahre dauern dürften, bis dort die ersten Häuser entstehen können.Sie hatten ja überhaupt vor, eine Liste jener Investitionen aufzustellen, die in den Orten der Einheitsgemeinde noch notwendig sind. Wie weit sind Sie damit gekommen?Das habe ich in der Fülle der Ereignisse einfach nicht geschafft. Ebenso wie den Besuch aller Ortschaftsräte sowie den Dorfkümmerer.Dieses Jahr dürften noch zwei weitere eigentlich dringliche Investitionen in den Blickpunkt gerückt worden sein, nämlich die extrem schlechten Fußwege an den Landesstraßen durch Veltheim und Rohrsheim. Wenn deren Sanierung noch warten soll, bis das Land Sachsen-Anhalt Planungskapazitäten und Geld für den Ausbau seiner Straßen hat, dürften für Veltheim die 2030er Jahre und für Rohrsheim fast die 2040er Jahre erreicht sein. Warum muss es seitens der Stadt immer eine große Lösung geben? Warum nicht einfach alte Pflastersteine raus, neue Steine rein, um begehbare Wege für die heutigen Generationen zu schaffen?Wenn man diese Vorschläge macht, kommt von der Bauverwaltung oft der Einwand, dass das nicht geht. Persönlich bin ich ein Fan davon. In Wülperode, wo ich Ortsbürgermeister war, haben wir Vieles in Eigenregie geschafft. Wenn sich in Veltheim und Rohrsheim eine Initiative finden sollte, bin ich gern dabei, diese zu unterstützen und diese mit den Ortschaftsräten zu diskutieren. Ich habe das letzte Woche im Bauausschuss des Stadtrates angesprochen und grundsätzlich Zustimmung auch für Kleinreparaturen, Grundstückserwerb und Bauerlaubnisverträge erhalten. Damit die Fußwege entlang der Landesstraße instandgesetzt werden können. Manchmal fehlt dafür aber der Platz, ist der vorhandene Weg jetzt zu schmal. Ähnlich ist es mit dem Osterwiecker Fichtenweg, wo nun auch eine ganz große Ausbaulösung im Gespräch ist mit abzweigenden Nebenstraßen, obwohl es ja im Kern um die Sicherheit der Fußgänger auf der Hauptstraße geht. Soll das Vorhaben nun wirklich noch umfangreicher und teurer werden, noch länger dauern?Also ich möchte eine schnelle Lösung finden. Aber wie gesagt, eine Bauverwaltung plant dann alles, versucht insgesamt alles schick zu machen. Bei schnellen Lösungen sieht sie die Befürchtung, dass das Gebaute nach einigen Jahren wieder weggerissen wird.Für die Planung des Fichtenweges wollten Sie für dieses Jahr 50.000 Euro aus dem Budget der Straßenunterhaltung locker machen. Wie weit ist die vorangekommen?Die Planung konnte bisher nicht erfolgen, weil wir kein Ingenieurbüro mit Kapazitäten gefunden haben.