Zahlreiche Gäste aus der Fallstein-Huy-Region schauen Handwerkern in Watenstedt über die Schultern Wenn ein Tischler das Faden-Spinnen erlernt
Wie wird aus Wolle ein Faden gesponnen? Wie entstehen Hufeisen? Solche und ähnliche Fragen wurden kürzlich beim beliebten Handwerkertag in Watenstedt beantwortet.
Watenstedt l Der Handwerkertag im Heeseberg-Museum in Watenstedt erfreute sich erneut großer Beteiligung. "Unter den Besuchern sind viele Neulinge, aber auch zahlreiche alte Bekannte", betonte der Förderkreis-Vorsitzende Manfred Bertram erfreut. Vorstandsmitglied Klaus-Peter Pichlak ergänzte: "Auch die Aussteller und Handwerker kommen immer wieder gern zum Handwerkertag." So auch Hobby-Töpferin Bettina Wilke. Sie sagte: "Die Ehrenamtlichen geben sich viel Mühe. Der Handwerkertag hat Unterstützung verdient."
Auch einige Mitglieder des Herzoglich Braunschweigischen Feldkorps hielten am Hofeingang Wache und knallten gelegentlich mit ihren historischen Gewehren. Ein Sehusa-Musketier aus Seesen zog ebenfalls viele Gäste an. "Ich mochte besonders die Soldaten und fand die alten Maschinen gut", sagte der achtjährige Philip.
Man konnte Jörg Rumpf aus Warberg beim Dengeln mehrerer Sensen bestaunen und dem Schafscherer Manfred Zimmermann aus Gevensleben bei der Arbeit zusehen. Große Aufmerksamkeit zog auch der Hufschmied Hans Georg Bothe aus Eilenstedt auf sich. Er beschlug seine beiden Pferde "Karino" und "Mirko" fachgerecht, erklärte seinen Beruf und bot anschließend Kutschfahrten an. "Dieser Handwerkertag ist ein tolles Ereignis", waren sich der Eilenstedter, sein Mitarbeiter und die Zaungäste einig.
Im Museumsgarten lockten Florian Bohl und seine zwölfjährige Tochter Katharina mit ihrem Pony, Haflinger, Ziegenbock und mehreren Kaninchen insbesondere die Kinder an. Großes Interesse zogen auch in diesem Jahr die Spinnerinnen der Heimatstube Bienrode auf sich. Sie zeigten unter anderem, wie ein Faden aus Schafwolle entsteht. Ein Tischler aus Dardesheim, brachte ein, von ihm ausgebessertes, altes Spinnrad mit, dass sofort getestet wurde. "Es funktioniert", rief der Dardesheimer erfreut.
Nicht nur Frauen interessierten sich für die Hardanger-Stickarbeiten von Heidi Büning. "Das filigrane Innenleben macht die Arbeit so wertvoll", erklärte die Frau aus Twieflingen.
Helfer der freiwilligen Ortswehr bereiteten mit flinken Händen die Grillwaren zu. Um Getränke und Kuchen kümmerte sich das bewährte Helfer-Team des Heeseberg-Museums. "Das Ereignis ist immer wieder phantastisch", brachte es Samtgemeindebürgermeister Lutz Winter auf den Punkt.
Unter den Gästen, die Mehrzahl kam aus den Landkreisen Helmstedt, Harz und Wolfenbüttel, befand sich eine Radfahrer- Gruppe aus Schöningen. Sie fuhr durch das "Große Bruch" nach Watenstedt. Bereits seit 29 Jahren lockt der Handwerkertag zahlreiche Besucher an.