1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Wenn Mutti spät zur Arbeit geht, bleibt die Kita auf

Test für verlängerte Kita-Öffnungszeiten - Gemeinde will mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf Wenn Mutti spät zur Arbeit geht, bleibt die Kita auf

Von Maik Schulz 28.11.2012, 01:18

Ein halbes Jahr lang will die Gemeinde verlängerte Kita-Öffnungszeiten testen. Ab 1. Januar wird die Hermsdorfer Kita werktags von 5.30 bis 20.30 Uhr, und auch sonnabends von 9 bis 15 Uhr öffnen. Den Bedarf müssen Eltern nachweisen.

Irxleben/Hermsdorf/HoheBörde l "Mit diesem Zusatzangebot wollen wir mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen,", erklärte Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel im Kulturausschuss. Im Blick hat die Gemeinde Eltern, die beruflich bedingt eine Kinderbetreuung in den werktäglichen Abendstunden oder am Sonnabendvormittag benötigen.

Öffnung werktags bis 20.30 Uhr und sonnabends von 9 bis 15 Uhr

Bis zum Sommer 2013 soll die Hermsdorfer Kita "Abenteuerland" als Test-Kita bei Bedarf länger öffnen. Bis zum Sommer deshalb, weil dann die Kita-Satzung ohnehin wegen der Novellierung des Landes- Kinderfördergesetzes (KiFöG) geändert werden muss.

Der Kulturausschuss hat den Vorschlag der Verwaltung zur Beschlussfassung im Gemeinderat empfohlen.

Stimmt der Gemeinderat im Dezember zu, öffnet die Kita Hermsdorf ab 1. Januar werktags von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr. Das sind bis zu vier Stunden länger als bisher. Außerdem öffnet die Pilot-Kita bei Bedarf sonnabends von 9 bis 15 Uhr (Siehe Kasten) .

Den Bedarf prüft die Gemeinde in einem Antragsverfahren. Dafür müssen die Eltern ihre berufliche Bindung während der erweiterten Öffnungszeit nachweisen.

Die Sonnabendbetreuung kostet zusätzlich und steht Kindern aus allen Kitas und Horten der Gemeinde offen - auch für Kinder aus Kitas in freier Trägerschaft. Pro Sonnabend werden 20 Euro für Krippen- und Kindergartenkinder sowie 10 Euro für Hortkinder fällig.

Mehr Beitrag nur bei mehr als zehn Stunden Betreuung

Die Betreuung werktags in Hermsdorf ist nur möglich, wenn die Kinder auch in der dortigen Kita angemeldet sind. Ummeldungen nach Hermsdorf sind möglich. Die Betreuung in Hermsdorf kostet nur dann mehr, wenn das Kind länger als zehn Stunden betreut wird. Für elf Stunden täglicher Betreuungszeit werden 20 zusätzliche Euro pro Monat fällig. Die Betreuungszeit wird auf maximal zwölf Stunden begrenzt und kostet dann 40 Euro mehr im Monat. "Diese Begrenzung auf zwölf Stunden war eine Maßgabe des Landkreises, der eine Kindeswohlgefährdung bei noch längeren Betreuungszeiten befürchtet, wir sehen das ähnlich", erläuterte Katja Salomon von der Gemeindeverwaltung.

Die vom Kulturausschuss empfohlenen Gebühren für die Mehr-Betreuungsangebote entsprechen in etwa dem Kostendeckungsgrad der Kinderbetreuung in der Hohen Börde. Der liegt bei etwa 81 Prozent.

Bisher hatten lediglich zwei Eltern aus der Hohen Börde eine Tagesmutter für eine abendliche Betreuung beansprucht. Die Tagesmutterbetreuung ist aber laut Angaben der Verwaltung für die Gemeinde teurer als die Betreuung in einer Kita.

Wie sich das nun anlaufende Zusatzangebot personell und finanziell auswirkt, das hängt von der Nachfrage und Praxis währen der halbjährigen Testphase bis Mitte 2013 ab.

Der Gemeindeelternrat Hohe Börde hat das Angebot der Gemeinde einstimmig befürwortet. Neben dem Kultur- hat auch der Finanzausschuss zugestimmt.