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Internationaler Bund plant Mehrgenerationenhaus in Aderstedt / Gehen alle Kindertagesstätten an freie Träger? Wohnen, feiern, spielen neben dem "Schaukelpferd"

Von Sandra Reulecke 25.05.2012, 05:20

Überlegungen für die Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses und die Übernahme der Kindertagesstätte durch einen freien Träger stehen derzeit in Aderstedt im Raum. Auch die vier anderen Kindergärten der Huy-Gemeinde könnten bald an Trägergesellschaften übergeben werden.

Dingelstedt/Aderstedt l Ein Haus für alle Generationen - für Kinder, wie für Senioren - wird derzeit in Aderstedt geplant. Schon jetzt ist seit einigen Jahren die Kindertagesstätte "Schaukelpferd" mit 23 Mädchen und Jungen auf dem alten Ritterhof untergebracht. Nun stehen Überlegungen im Raum, in dem Gebäude außerdem 52 barrierefreie Wohnungen, eine Beratungsstelle des Internationalen Bundes (Ib), eine Hausaufgabenbetreuung sowie eine Cafeteria mit einem Saal einzurichten. Dieser soll den Dorfbewohnern für Veranstaltungen und Feiern zur Verfügung stehen.

"Wir führen schon Gespräche mit einem Investor. Acht der Wohnungen würden von uns angemietet werden, um zum Beispiel psychisch Erkrankte ambulant betreuen zu können", teilte Michael Nippgen vom Internationalen Bund mit. Eine Wohnung stünde behinderten Menschen für ein "Wohnen auf Probe" zur Verfügung, um zu sehen, ob sie den Schritt in ein selbstständiges Leben wagen können. "Die anderen Wohnungen könnte jeder mieten", so Nippgen. Für Anregungen der Aderstedter zu Kursangeboten und ähnlichem wäre er dankbar.

Die Einbindung der Kindertagesstätte in das Mehrgenerationen-Haus und die Trägerschaft der Einrichtung durch den Ib würde deren Erhalt langfristig sichern. Auch die Leiterin des "Schaukelpferds" findet das Projekt wichtig. "Ich wäre froh, wenn der gesamte Gebäudekomplex so einen Sinn erhalten würde und mit Leben erfüllt wird", sagte Christiane Schuhmann.

Auch für die weiteren vier, bisher kommunal geführten Kindertagesstätten der Gemeinde gibt es Überlegungen für eine Übernahme durch freie Träger. "Unser Anliegen ist, die Einrichtungen nicht zu schließen, sondern zu sichern", so Thomas Krüger (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Huy.

Während der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses der Gemeinde sprachen sich die Räte einstimmig dafür aus, mit seriösen Interessenten für die Tagesstätten in Dedeleben, Pabstorf, Anderbeck und Schlanstedt in Verhandlungen zu treten. "Bisher ist jedoch noch nichts beschlossen. Die Gemeinde bliebe aber in jedem Fall Eigentümer. Wir fänden es gut, wenn sich ein Träger für alle Einrichtungen finden würde. Sollten unsere Bedingungen jedoch nicht erfüllt werden können, bleiben die Tagesstätten bei der Gemeinde", betonte Krüger. Zu den Bedingungen gehört, dass das Personal zu den bisherigen tariflichen Bedingungen übernommen wird.

Durch die neue Trägerschaft würde die Gemeinde Kosten für Personal, Renovierungen und Ausstattung einsparen. "Bisher haben wir nur gute Erfahrungen mit solchen Übergaben gemacht, zum Beispiel in Dingelstedt und Badersleben", so Thomas Krüger. Volker Sander, Bürgermeister aus Eilenstedt, bekräftigte die Aussage: "Ich befürworte den Schritt. Auch in Eilenstedt war die Abgabe an die Diakonie reibungslos und durchweg positiv."