Filmpremiere Zuckerfabrik wird zum Hexenkessel
6434 als Hexen und Hexenmeister bei der Preview des Films "Die kleine Hexe" in 188 Kinos trugen zu einem Weltrekord bei.
Halberstadt l Das Gewimmel von großen und kleinen Hexen und Hexenmeistern vermittelte den Anschein, Walpurgis, Halloween und Fasching fielen auf diesen Sonntag. Mittendrin fühlte sich die „Oberhexe“ Suzanne von Borsody sehr wohl. Die bekannte Schauspielerin, die in dem Film „Die kleine Hexe“ als Hexe Rumpumpel die Kontrahentin der aufmüpfigen jungen Hexe verkörpert, hatte ihre Filmklamotten angelegt und den Besen mit Schlangenkopf dabei. Bereits vor Aufführungsbeginn posierte sie mit zahlreichen „Schwestern“ für Erinnerungsfotos vor dem riesigen Filmplakat.
Unter ihnen war Mechthild Ringleb aus Birkenfeld. Die Thüringerin hatte in Seesen als Komparsin mitgewirkt und berichtete begeistert von den Dreharbeiten. Gespannt war sie auf das Endprodukt. Extra aus Halle angereist waren Michaela Görner-Breitbach und Tochter Sophie: „Wir sind Hexenfans. Uns hat schon das gleichnamige Buch begeistert.“ Im Hexenlook erschienen auch Cheyenne und Jennifer aus Hessen sowie Selina und Melanie aus Osterwieck. Die Mütter und ihre Töchter wollten unbedingt zum Rekord beitragen. Genauso die Cousinen Gloria und Rosalie aus Halberstadt und Harsleben sowie der Halberstädter Hexennachwuchs Lisa mit der verkleideten Oma Irmgard, die alljährlich an Walpurgis mit ihrer Crew vom Torfhaus über den Brocken nach Schierke „fliegt“. Gemeinsam mit Sophia und Lotta Röder aus Darlingerode zogen die fantasievoll Kostümierten in die beiden Kinosäle ein.
In einem nahm neben den Produzenten und dem Regisseur Mike Schaerer Suzanne von Borsody Platz. Sie war selbst gespannt auf den Film, denn ihr waren bislang nur einige Szenen bekannt.
Schon der Vorspann mit seiner Bildgewalt, dem Hexenflug über die Harzwälder, hatte große Wirkung auf das gespannte Publikum. Die Geschichte, die dann folgte, fesselte Groß und Klein. Egal, ob jemand das gleichnamige Kinderbuch von Otfried Preußler kannte oder nicht, es waren die hervorragend umgesetzten Bilder, mal aktionsreich, dann wieder nachdenklich stimmend, die humorvollen Szenen, die Musik, welche zusätzliche Spannung schuf, die alle begeisterte.
Sie erlebten die kleine Hexe (Karoline Herfurth), die ein großes Problem hat: Sie ist erst 127 Jahre alt und damit viel zu jung, um in der Walpurgisnacht mit den anderen Hexen auf dem Blocksberg zu tanzen.
Deshalb schleicht sie sich heimlich auf das wichtigste aller Hexenfeste – und wird sofort ertappt! Zur Strafe muss sie innerhalb eines Jahres alle 7892 Zaubersprüche aus dem großen magischen Buch auswendig lernen.
Doch Fleiß und Ehrgeiz gehören nicht zu ihren Stärken. Obendrein versucht die böse Hexe Rumpumpel (Suzanne von Borsody) mit allen Mitteln zu verhindern, dass die kleine Hexe ihr großes Ziel erreicht. Gemeinsam mit ihrem sprechenden Raben Abraxas (Stimme: Axel Prahl) will die kleine Hexe herausfinden, was eine gute Hexe ausmacht. Und damit stellt sie die gesamte Hexenwelt auf die Probe...
Als nach über 100 Minuten der Abspann über die Leinwand lief, setzte spontan starker Beifall ein. Diesem folgte bald großer Jubel. Denn Olaf Kuchenbecker gab das Ergebnis des Rekordversuches bekannt: Aus über 180 deutschen Kinos und einigen in Österreich war ihm eine große Zahl Hexenfans gemeldet worden. „6434 Kostümierte sorgten für die größte Hexenpreview der Welt. Noch nie haben so viele Hexen gleichzeitig einen Film geschaut. Das sind sehr viel mehr, als wir es uns haben vorstellen können“, freute sich der oberster Rekordrichter beim Rekord-Institut für Deutschland (RID).
Unter den über 280 Besuchern in Halberstadt befanden sich 88 Kinder und Erwachsene, die sich mit spitzen Hüten, langen Nasen, fantasievollen Kleidern und Hexenbesen in Schale geworfen hatten. Nachdem Pierre Zimny, Kinochef der „Zuckerfabrik“, die offizielle Rekord-Urkunde überreicht worden war, bekamen alle Kostümierten zur Erinnerung ebenfalls eine Urkunde.
Suzanne von Borsody, die im Halberstädter Kino inmitten der Hexenschar zum Weltrekord-Beweisfoto Platz genommen hatte, war begeistert und gab im Anschluss noch Dutzende Autogramme, auf die die Filmbesucher geduldig warteten. Mechthild Ringleb ließ sich ein Foto signieren, auf dem sie und die Schauspielerin bei den Dreharbeiten zur „Kleinen Hexe“ zu sehen sind. „Ich habe mich zweimal im Film entdeckt“, sagte sie im Anschluss, hörbar erfreut über diesen Fakt.
Gedreht wurde im Harz, weil er schon wegen Brocken, Walpurgis und der Hexengeschichten prädestiniert ist und zudem eine außerordentlich große Vielfalt sehr unterschiedlicher Außen-und Innenmotive, von atemberaubender Natur bis zu historischen Industriegebäuden bietet, wie die Produzenten unterstrichen.
So machte die Filmcrew zwei Tage an der Teufelsmauer Station. Das Hamburger Wappen bei Timmenrode bot die Kulisse für das nächtliche Zusammentreffen der Hexen am Hexenfelsen. Weitere Aufnahmen entstanden in einem Gutshaus im thüringischen Heldrungen. Für die großen Feierlichkeiten auf dem Blocksberg, wo neben Karoline Herfurth und Suzanne von Borsody über 60 weitere Hexendarstellerinnen zum Einsatz kamen, musste eine riesige Halle in Seesen als Brockenplateau-Kulisse herhalten.