"Mein Halberstadt - alte Häuser im neuen Glanz" / Heute: Wohnanlage Lucanusstraße Zukunftsvision für Gewerbebrache
"Mein Halberstadt - alte Häuser im neuen Glanz", unter diesem Motto steht eine Serie von Volksstimme und Stadtverwaltung Halberstadt. Vorgestellt werden Bauprojekte, die dazu beitragen, dass Halberstadt nach 1990 wieder lebens- und liebenswerter geworden ist beziehungsweise wird.
Halberstadt l Neuland hat die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH) Mitte der 1990er Jahre mit der Sanierung einer Industriebrache in der Kreisstadt betreten. Als erstes Unternehmen der Wohnungsbranche in Halberstadt erwarb es 1995 ein verwaistes und völlig heruntergekommenes Gewerbe-Grundstück, um dort ein attraktives Wohngebiet zu entwickeln: die Lucanusstraße.
Ein Heizhaus und ehemalige Produktionshallen des VEB Robotron sowie meterhohe Unkrauthecken prägten damals das Areal. "Es ist eine Herausforderung gewesen, für dieses Gebiet eine Zukunftsvision zu entwickeln", erinnert sich Karl-Heinz Schönfeld. Für den WGH-Vorstand ist die heutige Wohnanlage Lucanusstraße "ein gutes Beispiel für echte und gelungene Stadtentwicklung". Und die hat auch richtig Geld gekostet. "Insgesamt hat die Genossenschaft für den Rückbau der Gewerbebrache, die Neu-Erschließung der Grundstücke und den Neubau der Wohnhäuser 10,7 Millionen Euro investiert", erinnert Karl-Heinz Schönfeld.
Was allerdings noch viel wichtiger ist, die Rechnung ging für die WGH für das "völlig neue Konzept" auch auf, so der WGH-Chef. Nach Abriss und Entsorgung der Altlasten war Platz für Neues. In zwei Bauabschnitten sind ab 1996 insgesamt zwölf Häuser und eine Reihenhaussiedlung mit 103 Wohnungen entstanden. Ein Teil der dort entstandenen sogenannten Stadtvillen sind als Eigentumswohnungen von der Genossenschaft erfolgreich verkauft worden.
Probleme mit Leerstand hat es bis heute nicht gegeben, unterstreicht Karl-Heinz Schönfeld. Die attraktive Lage - mitten in der Halberstadt und doch ruhig gelegen im Grünen - sorgt für Nachfrage. "Wenn jemand auszieht, steht der nächste Nutzer bereits in der Warteschlange und hofft auf den Zuschlag."
Dem ersten Neubauvorhaben der WGH sind bis heute insgesamt 20 gefolgt. Mit Vorliebe nimmt sich das Unternehmen Problem-Grundstücken an, um sie für die Stadt zu entwickeln. Unter anderem am Paulsplan, wo eine Kaufhalle aus DDR-Zeiten abgerissen wurde, um dort ein modernes Wohnhaus zu errichten. Oder am Kulk 6/7, wo auf zwei Abrisslücken ein Fünfgeschosser mit 23 barrierearmen Wohnungen, Aufzügen und einem auf regenerativen Energiequellen basierenden Heizmanagement entstanden ist.
Die nächsten zwei Neubauprojekte der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt sind bereits in Vorbereitung. Unter anderem auf einer Abrissfläche in der Wilhelm-Trautewein-Straße sowie in der Kulkstraße 29-31 und Ochsenkopfstraße 5-8, wo derzeit 73 sogenannte Plattenbauwohungen aus dem Jahr 1988 zurückgebaut werden.