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  7. Zum Erntedankfest haben die Kinder die Kirche für sich ganz allein

Knirpse des Waldkindergartens Satuelle sprechen über Dankbarkeit und die Gaben an Bedürftige Zum Erntedankfest haben die Kinder die Kirche für sich ganz allein

16.10.2013, 01:14

Satuelle (dhl) l Aus den offenen Türen der Sankt-Petrus-Kirche waren muntere Kinderstimmen zu hören, obwohl gar kein Gottesdienst auf dem Plan stand. Sie waren auch nicht mit ihren Eltern dort, sondern mit ihren Erziehern aus dem Waldkindergarten Satuelle.

Einen Tag nach dem Erntedankfest ist es in Satuelle Tradition, dass es für die Kinder noch ein besonderes Treffen zum Fest gibt.

"Wir sprechen hier mit den Kindern darüber, was die Bauern denn geerntet haben und wofür man darüber hinaus noch dankbar sein kann," erklärt Anette Klug vom Gemeindekirchenrat. Passend dazu haben die Satueller viele Gaben in die Kirche gebracht, die neben dem Sitzkreis passend zur Erntedank-Dekoration angerichtet wurden.

"So können wir hier mit den Kindern darüber sprechen, woher diese ganzen Lebensmittel denn kommen. Nudeln wachsen ja schließlich nicht im Garten, aber die Kinder lernen dadurch zu verstehen, dass sie aus dem Getreide gemacht werden, das die Bauern geerntet haben," freut sich Anette Klug. Sie sprach darüber nicht nur mit den Kindern, sondern sang mit ihnen auch viele Lieder und lachte wie sie über den Kirchenkater Justus, der zwischen den Kindern und Gaben herumschlich.

"Es ist zu diesem Fest ganz wichtig, dass die Kinder ein Verständnis für arme Menschen bekommen und gleichzeitig auch verstehen, dass es viele nicht materielle Dinge gibt, für die sie dankbar sein können," erläutert Anette Klug.

Sie arbeitet als Heilpädagogin in den Neinstedter Anstalten, wohin die Erntedankgaben später gebracht werden. Die Tradition, dass die Gemeinde zum Erntedankfest Spenden in die Kirchen bringt, die dann behinderten Menschen gegeben werden, besteht schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts.