Heute letzter Aktionstag des Museumssommers in Ströbeck / Leiterinnen ziehen positive Bilanz Zum Ferienfinale entstehen besondere Schachfiguren
Schachdorf Ströbeck (dkz/dlo) l Eine Sommerpause im Schachmuseum? Im Gegenteil: Auf die Schüler des Halberstädter Ortsteils sowie der Nachbarorte wartet in diesen Sommerferien erstmals ein besonderes Freizeitangebot. Zum Programm des 1. Museumssommers, das von Mitarbeiterin Nancy Anglet erarbeitet worden ist, gehört jeweils auch ein Rundgang durch das Museum nach dem Motto "Kinder führen Kinder".
Diese Tour durch das Schachmuseum wurde erstmals anlässlich des Internationalen Mai-Schachturniers angeboten. Elsa Martens und Saskia Ledderbohm - zwei Schülerinnen mit Ströbecker Wurzeln - haben sich schon vor Monaten auf dieses Projekt vorbereitet. Sie erarbeiteten ein kurzes Besichtigungsprogramm mit kindgerechten Erläuterungen. Bei den einzelnen Durchläufen werden jedoch immer wieder kleine Veränderungen vorgenommen, um neue Akzente und Schwerpunkte zu setzen.
Kurz vor dem Finale der Sommerferien sind die Mädchen und Jungen heute zum letzten Mal eingeladen. Ab 10 Uhr können sie aus Salzteig Schachfiguren formen. Beim vorab geplanten Rundgang durchs Museum sollen sie sich dafür die eine oder andere Anregung holen.
Neben dem gemeinsamen Mittagessen gehört übrigens auch die Führung über den Nachbarhof mit den historischen Landwirtschaftsgeräten von Eberhard Asmus zum festen Programm der wöchentlichen Ferienofferten.
Für Museumsleiterin Kathrin Baltzer war die Premiere jenes Ferienprogramms ein voller Erfolg. "Es ist sehr gut angelaufen und hat Woche für Woche nicht nur Kinder aus der Region angelockt", berichtet sie. "Neben Gästen aus unseren direkten Nachbargemeinden hatten wir sogar Besucher aus Goslar - im Schnitt wurden pro Aktionstag rund 20 Teilnehmer, meist Stammgäste, gezählt", ergänzt Nancy Anglet.
Deshalb dürfte das Ferienangebot im kommenden Sommer wohl in die nächste Runde gehen, wagt das Duo aus dem Schachmuseum schon mal einen Ausblick. Vielleicht ein wenig modifiziert und ohne wöchentliche Museumsführung, überlegt Kathrin Baltzer. "Schließlich wollen wir unsere Stammgäste ja nicht langweilen und den Kindern immer mal was Neues bieten."
Das Ströbecker Museum stand in der Ferienzeit auch bei Urlaubern hoch im Kurs. Viele Gäste nutzten ihren Aufenthalt im Harz für eine Visite im deutschlandweit einmaligen Museum. Manche hinterließen ihre Eindrücke im Gästebuch. So schreibt dort eine langjährige Schachspieler aus Besigheim in Baden-Württemberg: "Ich bin hellauf begeistert und bedanke mich bei allen, die zur Entstehung und Pflege dieses Museums beigetragen haben."
Von der "lebendigen Geschichte" zeigt sich eine Familie aus Worms begeistert, während Besucher aus Schönlage in Mecklenburg-Vorpommern bedauern, dass mit der Ablehnung, eine Schachschule einzurichten, eine einmalige Chance verpasst wurde. Schach-Philatelisten aus Vlaamse in den Niederlanden lobten die "prächtige Ausstellung". Svenja aus Berlin will ihren Freunden von dem Museum erzählen und wiederkommen. Ihr gefiel vor allem das 3-D-Spiel und das Wald-Tier-Schachspiel. Die Museumsmitarbeiter freuen sich über solch lobenswerte Einträge im Gästebuch als Anerkennung für ihre Arbeit.