1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Ausbau der Velsdorfer Straße in Calvörde soll noch 2021 beginnen

Straßenbau Ausbau der Velsdorfer Straße in Calvörde soll noch 2021 beginnen

Die Velsdorfer Straße in Calvörde ist in einem katastrophalen Zustand. Als Gemeinschaftsprojekt von Landkreis Börde und der Gemeinde Calvörde soll die Kreisstraße ausgebaut werden. Im September 2021 wird es eine Anliegerversammlung und Informationen zu den Kosten des Vorhabens geben.

Von Anett Roisch 09.07.2021, 17:06
Planer Michael Jahn erklärt den Anwohnern, wie die Velsdorfer Straße nach der Baumaßnahme in Calvörde aussehen könnte.
Planer Michael Jahn erklärt den Anwohnern, wie die Velsdorfer Straße nach der Baumaßnahme in Calvörde aussehen könnte. Foto: Anett Roisch

Calvörde - Groß ist das Interesse der Grundstückseigentümer der Velsdorfer Straße an der geplanten Straßenerneuerung. Zahlreiche Calvörder kamen am Donnerstagabend zur Sitzung des Bauausschusses. Die Gemeinde Calvörde und der Landkreis Börde beabsichtigen im Flecken Calvörde, die Velsdorfer Straße (Kreisstraße 1651) grundhaft zu erneuern. Die Gemeinde Calvörde übernimmt die Kosten für die Herstellung der Gehweganlage, des Regenwasserkanals sowie die Kosten für die Errichtung der Straßenbeleuchtung. Die notwendige Begrünung der Randbereiche erfolgt durch eine Oberbodenabdeckung mit zugehöriger Rasenansaat. Die Kosten für die Herstellung der Nebenanlagen werden über die Erschließungsbeitragssatzung der Gemeinde auf die Anlieger umgelegt.

Der Ausbau beginnt etwa 130 Meter hinter der Kanalbrücke und endet mit dem Anschluss an die Landesstraße 24. „Es gibt einen grundhaften Ausbau. Das heißt, die vorhandene Straße wird vollständig aufgenommen, neu gebaut und mit Asphalt befestigt“, erläuterte Michael Jahn, Geschäftsführer des Planungsbüros Pmi Magdeburg. Die Straße wird - nach den Ausführungen des Planers - 720 Meter lang und 6,20 bis 6,50 Meter breit. Demnach wird sie breiter als die vorhandene Straße jetzt ist.

Der neue Gehweg ist - von der L 24 aus gesehen - rechts bis zur Straße Langer Steig geplant. Er soll mit Betonsteinpflaster ausgebaut werden. Vor dem Friedhof wird die Seite des Gehweges gewechselt und bis zum Ortsausgang hergestellt. In einem Bereich wird ein Regenwasserkanal gebaut, der an die L 24 angebunden werden soll. Ab dem Langen Steig in Richtung Kanal sollen Mulden entstehen. „Der Boden ist dort gut versickerungsfähig. Das Wasser, das auf der Straße anfällt, soll in diese Mulden fließen“, erklärte Jahn. Der Planer wies darauf hin, dass es einen sogenannten Bürgermeisterkanal gibt. Dieser sei defekt und muss erneuert werden, damit dort das Regenwasser reinfließen kann.

15 Parkplätze sollen entstehen

Vor dem Friedhof sollen 15 Stellflächen zum Parken angelegt werden. Die Bushaltestellen auf beiden Seiten werden barrierefrei erneuert. Das Buswartehäuschen wird entsprechend umgesetzt. Die elektrischen Freileitungen, die es teilweise noch gibt, werden von der Avacon zurückgebaut und in die Erde verlegt. Die Heidewasser GmbH möchte im Zuge der Baumaßnahme die Trinkwasserleitungen neu verlegen.

Zwölf Laubbäume und vier Nadelbäume müssen gefällt werden. „Dafür werden wir Ersatzpflanzungen vornehmen“, versicherte Jahn. Ausschussvorsitzender Volker Preetz (UWG) sagte, dass Kugelahornbäume mit einem Hochstamm favorisiert wurden. Über die Standorte der Bäume werde später gesprochen. Florian Gödicke (FDP), Mitglied des Gemeinderates, wollte wissen, ob die Entwässerung an der Straße zur L 24 funktionieren wird. „Es ist jetzt schon zu sehen, dass dort oft das Regenwasser steht. Jetzt will man da noch mehr Wasser zuführen. Wurde das alles richtig berechnet?“, fragte Gödicke. Der Planer sagte, dass der Abwasserzweckverband über dieses Problem informiert wurde. Dort soll das Regenwasser aus einem etwa 1100 Quadratmeter großen Bereich einlaufen. Es werde aber noch geprüft, ob der Teilbereich angeschlossen werden kann oder ob es andere Möglichkeiten gibt, das Wasser abzuführen.

Menschen mit Handicap sind betroffen

Anwohner Siegfried Gödicke kritisierte, dass die Fußgänger die Straße mehrmals überqueren müssen. Hauptsächlich die Menschen mit Handicap, die in der Siedlung wohnen, seien betroffen. Gödicke schlug vor, den Gehweg auf einer Seite - ohne zu wechseln - zu bauen. Der Planer verwies auf die hohen Kosten der beidseitigen Bebauung. Der Gehweg werde dort gebaut, wo bereits jetzt schon die Mehrzahl an Wohnhäusern steht. Preetz ergänzte, dass der Bauausschuss den Verlauf des Fußweges abgewogen habe. Von den Anwohnern kam die Frage, ob nicht zwei Fußgängerüberwege das Wechseln der Straßenseiten erleichtern.

Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) erklärte, dass die Chance auf Zebrastreifen auf der Kreisstraße sehr gering sei. „Es müssten eine bestimmte Anzahl von Bürger pro Stunde die Straße überqueren wollen, um eine Genehmigung zu bekommen“, erklärte Schliephake. Eine Reduzierung auf Tempo 30 wäre nur möglich, wenn eine Schule, eine Senioreneinrichtung oder eine Kita in der Nähe wären.

Die Straße soll laut Planer eine neue Straßenbeleuchtung erhalten. Ein Bild, wie die Leuchten aussehen könnten, reichte der Bürgermeister herum. Preetz erklärte, dass es im September eine Anliegerversammlung zu den Details und zu den Kosten geben wird. Jahn motivierte die Bürger, bei der Anwohnerversammlung noch mal auf die Pläne zu schauen, ob alle Grundstückszufahrten passen. Die Durchführung der Maßnahme soll noch in diesem Jahr beginnen.