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Auszeichnung Herz von Irmtraut Rindt schlägt für den Ort

Irmtraut Rindt ist mit dem "Hirsch von Wegenstedt" für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden.

Von Anett Roisch 08.04.2019, 01:01

Wegenstedt l „Wir haben uns heute Abend getroffen, um zum 15. Mal die Medaille ,Hirsch von Wegenstedt’ zu vergeben. Wir wollen heute jemanden ehren, die oder der sich in ehrenamtlicher Weise für die Gemeinschaft im Dorf verdient gemacht hat“, kündigte Hartmut Sonnenschein, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins, an. Er begrüßte am Freitagabend im Saal des Gasthauses „Zur Eiche“ die zahlreichen Gäste, Vertreter der Vereine, der kommunalen Gemeinde, der Kirchengemeinde sowie der Feuerwehr und vor allem die anwesenden „Hirsche von Wegenstedt“.

„Der Hirsch wird nicht von Sympathisanten ausgekungelt“, betonte Gerhard Reinecke, der Ortsteilbeauftragte von Wegenstedt. Er erklärte, dass Personen in einem spektakulären Szenario im Kreis des Bürger- und Heimatvereins während einer Nominierungsveranstaltung vorgeschlagen werden. Zu guter Letzt erhält jedes Mitglied drei Stimmkarten, die er mit je einem Namen versehen kann, um sie dann in geheimer Manier in die Wahlurne zu werfen. Der Bürger mit den meisten Stimmen wird Hirsch. „Das Auszählen dieser Stimmen ist schon fast als spannungsgeladen zu bezeichnen. Es gab in diesem Jahr eine eindeutige und klare Stimmenmehrheit“, schilderte der Ortsteilbeauftragte. Anschließend wurde das Wahlergebnis von den Mitgliedern des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses der Gemeinde Calvörde bestätigt.

„Der Hirsch ist eine Dame“, verriet Reinecke. Im Mittelpunkt des Abends stehe eine Frau, deren Herz für Wegenstedt schlägt. „Nach der Einweihung unseres neuen Bürgerhauses im März 2002 betreute und organisierte sie dieses Haus von der ersten Stunde an. Dank ihres bemerkenswert unermüdlichen Wirkens ist das Gebäude bis heute in einem Top-Zustand“, sagte Reinecke. Spätestens jetzt wussten alle Anwesenden, dass Irmtraut Rindt die Ausgezeichnete ist. Besonders hervorgehoben wurde die Konsequenz und der resolute Stil der Wegenstedterin, wenn es um die Verpachtung des Bürgerhauses ging, bis hin zu einer „fast pedantischen“ Sorgfalt, was die Ordnung und Sauberkeit betraf.

„Immer mit einem hohen Anspruch an sich selbst ist sie der Verantwortung gerecht geworden. Und das war nicht nur das achten auf ordentliches Reinigen durch die Pächter, sondern war auch der Erhalt des Bestandes an Gläsern, Geschirr oder Bestecke. Auch die Technik in der Küche hat immer funktioniert. Jeder Defekt wurde sofort behoben. Oft genug hat sie selbst Hand angelegt. Sogar auf der Toilette roch es blumig“, schwärmte der Ortsteilbeauftragte.

Unterstützung bekam Irmtraut Rindt auch von ihrer Familie, denn manchmal war sie drei Mal in der Woche wegen der Verpachtungen unterwegs. „Und das alles zum Nulltarif und nur mit Herzblut“, betonte Reinecke. Mit Beginn ihres Ruhestanddaseins hat sie die Betreuung des Bürgerhauses abgegeben.

Weiter wirkt Irmtraut Rindt als Mitglied im Vorstand des Schützenvereins Wegenstedt mit. Dort ist sie für die Finanzen verantwortlich. Rückblickend gab es in den vielen Jahren im Schützenverein kaum einen Arbeitseinsatz oder eine Veranstaltung, die nicht mit ihrer Präsenz vorbereitet und durchgeführt wurde.

Trautchen, wie sie liebevoll von ihren Freunden genannt wird, gehörte auch zum Getränkeshop. „Dort ging es nicht nur um den Verkauf von Getränken, sondern viel mehr auch um das menschliche Miteinander“, weiß Reinecke. So habe der Shop auch den Status „Ort der Begegnung“ verdient.

Als Dank für ihr unermüdliches Wirken für Wegenstedt wurde Irmtraut Rindt mit der Medaille und tosenden Beifall von den Gästen ausgezeichnet. Zu Tränen gerührt gestand die Ausgezeichnete: „Mir fehlen die Worte, aber ich möchte mich bei allen, die mich gewählt haben, ganz herzlich bedanken. Gern gebe ich eine Runde aus.“

Während des Festessens lief eine Bilderschau mit Fotos, die Ewald Koch in den letzten Monaten geschossen hatte. Nach dem Essen gab es ein Video, das Reinecke gefilmt hatte, mit besonderen Ereignissen aus der Vergangenheit und aus der jüngeren Geschichte von Wegenstedt.

„Ein großes Lob geben wir an das Team von Renate Tatarko und den Familien Lier und Hoffmann, die uns mit ihren Köstlichkeiten verwöhnten. Ein Dankeschön geht an die Sponsoren. Nur durch Sachspenden und durch die finanziellen Mittel der Sponsoren ist es den Vereinen möglich, eine sinnvolle Arbeit zu leisten und den Bewohnern ein vielfältiges Programm anzubieten“, betonte Sonnenschein.

Der Vorsitzende blickte auf die Höhepunkte für 2019. Am 20. Juli feiert der Feuerwehrverein Wegenstedt das Jubiläum zum zehnjährigen Bestehen. Dazu wird es am und rund um dem Feuerwehrgerätehaus Aktivitäten geben. Unter anderem ist eine Technikschau geplant. Am 24. und 25. August begeht der Schützenverein im Bürger- und im Schützenhaus sein 25-jähriges Bestehen. Vorgesehen ist ein Umzug. Alle Vereine des Ortes sind eingeladen, sich am Fest zu beteiligen.