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Austausch Besuch aus Frankreich in Haldensleben

Zwei französische Auszubildende haben in Haldensleben ein Auslandspraktikum angetreten. Möglich macht das ein Austauschprogramm der EU.

Von Julia Irrling 21.06.2018, 01:01

Haldensleben l Mit einem „Bonjour“ sind zwei Auszubildenden aus Frankreich bei ELRA Elektro Anlagenbau in Haldensleben begrüßt worden. Sie sind nun im Rahmen des europäischen Austauschprogramms „Erasmus+“ in Haldensleben zu Gast.

Die beiden angehenden Elektriker aus Orléans werden für insgesamt drei Wochen das Team der Firma für Elektrotechnik verstärken. Untergebracht sind sie für diese Zeit bei Gastfamilien. Der Kontakt entstand aus der Partnerschaft der Region Centre-Val de Loire mit dem Land Sachsen-Anhalt. Das Praktikum wird durch die Europäische Union gefördert.

Der 17-jährige Alexandre Duché und der 16-jährige Mikaël Pedrini hoffen auf eine gute und spannende Zeit in Deutschland. Für das Auslandspraktikum habe er sich entschieden, um eine andere Arbeitsweise kennenzulernen, sagte Alexandre Duché.

Wegen der Sprache zeigten sich beide ein wenig besorgt. Sie hätten zwar zuvor einen Crash-Kurs in Deutsch absolviert, dort aber lediglich Grundlagen gelernt. Stephan Wedel, Geschäftsführer von ELRA, bezeichnete die Kommunikation als Herausforderung, war sich jedoch sicher, dass man sich verständigen könne. „Notfalls mit Händen und Füßen“, sagte er. In Zukunft möchte er Auszubildende seines Betriebes ebenfalls nach Frankreich schicken. So könnten sie lernen, selbstständig im Ausland klarzukommen. „Für die Azubis ist das eine ganz tolle Sache“, zeigte sich Stephan Wedel begeistert. Und für sein international ausgerichtetes Unternehmen seien diese Erfahrungen auch ein Gewinn.

Dass Auslandspraktika für Auszubildende über das Programm Erasmus+ gefördert werden können, war Stephan Wedel bislang nicht bekannt. Auch Izabela Peter, Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer Magdeburg, hofft, dass sich die Bekanntheit in Sachsen-Anhalt noch steigert. Zumeist müsse sie auf Messen an die Betriebe herantreten und sie über die Möglichkeit der Erasmus+ Förderung informieren, so Izabela Peter. Dabei gäbe es für jedes Handwerk die Möglichkeit Erfahrungen im Rahmen eines Auslandspraktikums zu sammeln. Die Länge ist dabei frei wählbar, beträgt aber mindestens zwei Wochen.

Ein empfehlenswerter Zeitpunkt für den Auslandsaufenthalt wäre nach dem ersten Ausbildungsjahr und ab der Volljährigkeit. „So sind Sicherheit und Betreuung leichter zu gewährleisten“, sagte Izabela Peter. Die Unterbringung bei Gastfamilien entfiele dann ebenfalls. Die nächsten Azubis sind bereits für den kommenden Herbst angekündigt. „Wir suchen noch Betriebe im Bereich Elektro, Fenster und Türen sowie IT-Informatik“, sagte die Mobilitätsberaterin.