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Bilanz Altstadtfest: Viel Licht, kaum Schatten

Das Haldensleber Altstadtfest sei eine gelungene Veranstaltung gewesen. So das Fazit der Kulturabteilungsleiterin Astrid Seifert.

Von Jens Kusian 26.11.2018, 00:01

Haldensleben l Einmal mehr sei das Haldensleber Altstadtfest eine runde Veranstaltung gewesen, resümiert Astrid Seifert vor dem Ausschuss für Schule, Soziales, Kultur und Sport. Die Abteilungsleiterin Kultur der Stadtverwaltung betont dies gerade vor dem Hintergrund der etwas schwierigeren Begleitumstände für das Fest im August. Denn wegen der Gefahr des Astbruchs aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit war der Alte Friedhof gesperrt, die dort „ansässigen“ Akteure mussten auf den Pfändegraben ausweichen.

Mit genau 22 021 Besuchern – gerechnet über die drei Festtage – ist die Zahl aber gegenüber den Vorjahren rückläufig. Zur 26. Auflage 2017 sind 22 436 zahlende Besucher gezählt worden, im Jahr davor – zu 1050 Jahre Haldensleben – sogar noch 25 579. Insgesamt 3881 Drei-Tages-Bändchen konnten in diesem Jahr abgesetzt werden, an den Einlässen gingen jeweils noch einmal 1801 (Freitag), 6080 (Sonnabend) und 2497 (Sonntag) Tageskarten über die Tische. Die Gesamteinnahmen daraus belaufen sich auf genau 86 075,20 Euro.

Trotz dieser Einnahmen bleibt das Fest ein Zuschussgeschäft. Auch in diesem Jahr liegt der Zuschussbedarf wieder im hohen fünfstelligen Bereich. Konkrete Vergleichszahlen hat Astrid Seifert nicht nennen können, trotzdem zeichnen sich Mehrausgaben gegenüber 2017 ab: Rund 69 900 Euro brutto betrug der Zuschuss im vergangenen Jahr, für 2018 liegt der Bedarf bereits bei gut 78 100 Euro – netto. Als Gründe dafür nennt die Abteilungsleiterin höhere Kosten für die Baustromversorgung und für die GEMA.

Auch das Sicherheitskonzept sei voll aufgegangen, bestätigt Astrid Seifert auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Klaus Czernitzki (Die Linke). „Die Zusammenarbeit von Sicherheitskräften, Polizei und Stadtverwaltung lief hervorragend“, versichert sie. Trotzdem, so räumt sie ein, sei es zu kleineren Rangeleien unter einigen Festbesuchern gekommen. „Deshalb werden wir im kommenden Jahr das Budget für die Sicherheitsfirma und die DRK-Kräfte aufstocken“, plant sie.

Auch die Ausschussmitglieder loben einmal mehr die Veranstaltung und deren Organisation. Allerdings wird auch Kritik laut. „Es gab Beschwerden von Besuchern über die zum Teil recht hohen Bierpreise. Auch wurde vermutet, das nicht immer auch das Bier, das deklariert war, ausgeschenkt wurde“, sagt Peter Koch (SPD) und fragt, ob und wie die Stadtverwaltung darauf Einfluss nehmen könne.

Laut Doreen Scherff, Leiterin des Amtes für Bildung, Kultur, Soziales, Jugend und Sport, haben einige Bierstandbetreiber ihre Preiserhöhung damit begründet, dass sie mehr Standgebühren hätten zahlen müssen. „Das ist aber nicht so: Es gab keine Erhöhung der Standgebühren!“, unterstreicht sie. Einen Einfluss auf die Preisgestaltung der Schankwirte hätte die Stadt sowieso nicht, und ebensowenig könne sie prüfen, ob auch das entsprechende Bier ausgeschenkt werde, erklärt sie.