Vandalismus Blinde Zerstörungswut trübt die Freude in der Hohen Börde
Freude und Leid liegen auch bei der Holunderentdeckungstour nah beieinander. Nicht nur Stempelsammler sind auf der Tour unterwegs, sondern auch Zerstörungswütige.

Hohe Börde - Die Holunderentdeckungstour, die die Ortschaften der Hohen Börde durchquert, ist noch nicht einmal zwei Wochen alt, da ist die Freude schon arg getrübt. Zwar war bei den Wanderungen zur offiziellen Eröffnung der Wanderstempel-Sammel-Route die Resonanz sehr groß und nach Aussage von Maik Schulz vom Freiwilligenbüro „aktive hohe börde“ kam auch reichlich Zuspruch für die Idee über die Gemeindegrenzen hinaus, doch scheint es auch Leute zu geben, denen das Angebot nicht gefällt.
Wie sonst lässt sich die blinde Zerstörungswut, die einige Stempelkästen und Informationstafeln schon wenige Tage, nachdem sie aufgestellt worden sind, erklären. Die Art der Zerstörung ist vielfältig. Der erste Schaden wurde dem Freiwilligenbüro bereits drei Tage nach der Routeneröffnung gemeldet. Das Informationsschild „Hohe Burg“ in der ehemaligen Badeanstalt in Wellen war samt Bodenhülse umgetreten worden und fehlt nun erstmal gänzlich in der Tour. Folglich fehlt den Wanderfreunden, die sich einen Wanderstempel am Stempelkasten auf dem Bürgerhaushof holen wollen, auch die auf der Tafel vermerkte Ziffer, die für das Öffnen des Zahlenschlosses notwendig ist.
Zahlenschloss manipuliert, Stempelkasten aufgebrochen, Stempel zerstört
In Irxleben hat der Wanderfreund ein leichteres Spiel, da die benötigte Zahlenkombination nur von der Informationstafel neben dem Wanderstempelkasten abgelesen werden muss. Doch momentan nützt genau diese Zahlenkombination nichts. Wie Maik Schulz mitteilt, lässt sich der Kasten damit nicht mehr öffnen, nachdem mit Wahrscheinlichkeit jemand die Zahlenkombination des Schlosses eigenständig und mutwillig verstellt hat. „Die neue Zahlenkombination kennen wir nicht, darum ist eine Reparatur des Zahlenschlosses erforderlich“, so Schulz.
Besonders schlimm getroffen hat es den Stempelkasten, der am Stein in der Mittelstraße in Hermsdorf aufgebaut ist. Dieser wurde aufgebrochen und zudem auch noch das Wappen, das den Stempel individuell macht, abgeschliffen.
Bürger sind gefragt, die Augen aufzuhalten
„Wir rufen die Bürger auf, die Augen aufzuhalten, damit nicht noch mehr zerstört wird“, fasst Maik Schulz zusammen. Nicht nur, dass jede Zerstörung beziehungsweise die folgende Reparatur Kosten verursacht, sie stellt auch eine Missachtung des ehrenamtlichen Engagements dar.
Nach dem Vorbild der „Harzer Wandernadel“ ist die Holunderentdeckungstour in den vergangenen Monaten auf Initiative des Freiwilligenbüros „aktive hohe börde“ entwickelt worden. Zahlreiche Ehrenamtliche aus den Ortschaften haben sich mit viel Ortskenntnis und Ideen bei der Entwicklung der Wanderrouten eingebracht. Im Ergebnis stehen nun in allen Orten der Hohen Börde, mit Ausnahme von Niederndodeleben, Stempelkästen, an denen „Entdecker“ einen Wanderstempel in ihre Wanderkarte eintragen können. Die beiden Stempelkästen in Niederndodeleben sollen im Herbst im Zuge eines eigenen Wandernetzes nachgerüstet werden. „Unsere 3000 Wanderkarten , auf denen die Stempel gesammelt werden können, gehen bereits zur Neige“, unterstreicht Maik Schulz nochmals die Resonanz.
