Veranstaltung Dem Drachenfest fehlt der Wind
In Haldensleben wurde das neunte Drachenfest mit drei Neuheiten gefeiert. Seit drei Jahren ist es fast schon Tradition: Der Wind blieb wieder aus.
Haldensleben l Fast scheint es, als ob der Wind es nicht gut meint mit dem Drachenfest Haldensleben: Zum dritten Jahr in Folge blieb er aus – und machte es den kleinen und großen Drachennarren damit abermals schwer. Trotzdem entwickelten die Besucher des neunten Festes rund um die Flugobjekte einen sportlichen Ehrgeiz – und rannten.
Profi- und Amateurpiloten hatten schwer zu kämpfen, ihre kleinen und großen Drachen in die Lüfte zu befördern. Kleinere Regenschauer machten es nicht leichter. Doch das Technische Hilfswerk, das DRK, die Feuerwehr, die Jugendmühle Althaldensleben, „Der Club“ und der CVJM hatten genug in petto, um dem Wind zu trotzen.
So konnten kleine und große Drachenfans am Stand des Technischen Hilfswerk (THW) ihre eigenen Flugobjekte basteln und sie anschließend steigen lassen. Das THW war eine von drei Neuerungen auf dem Drachenfest, denn sie waren zum ersten Mal vor Ort – dort wurden die Lebensretter kurzerhand zu Drachenbauern. „Wir hatten die Idee, mit den Kindern Drachen zu bauen. Ein Kollege von uns hat sich ausgiebig in die Drachenbautechnik eingearbeitet“, sagt Uwe Willenbacher, Ortsbeauftrager des THWs in Haldensleben, und schmunzelt über den Eifer, den seine Kollegen beim Basteln entwickeln.
Wenn die kleinen Zappelphilippe davon genug hatten, lockten große schillernde Seifenblasen darauf, gefangen zu werden – ein Seifenblasenmacher trotzte dem Regen. Thomas Blank hieß der Animateur der Kleinen. Er hatte zwei Angeln im Schlepptau, zwischen denen Schlaufen angebracht waren. Einmal durch die Luft gezogen, entstanden viele Seifenblasen, denen die Kinder begeistert hinterherjagten. Doch wie ist denn das perfekte Mischungsverhältnis für Seifenblasen? „Mein Rezept will ich nicht verraten“, sagt er und zwinkert, während die Kinder vor ihm springen und lachen.
Die dritte Neuerung kam auf Rollen. Das sogenannte „Rollende Gotteshaus“ war ebenfalls zum Fest gereist und rollte damit vom Bahnhof, wo es am Freitag noch zu finden war. Die Idee: Vier Gemeinden verbinden sich, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit dem gemieteten Wagen sind sie mobil. „Die Besucher sind sehr interessiert und wir ziehen ein gutes Fazit“, sagte eine Sprecherin der Hoffnungsgemeinde Haldensleben. So könne man überlegen, das rollende Gotteshaus regelmäßig zu mieten.
Doch nicht nur die einzelnen Akteure zogen ein positives Fazit, auch Gisela Newiger, Leiterin der Abteilung Jugend und Sport in der Stadtverwaltung und Organisatorin des Drachenfestes, war zufrieden. „Die Besucher zeigten wieder, dass es auch ohne Wind geht“, sagt sie. „Sie werden erfinderisch und binden zum Beispiel Ballons an ihre Drachen.“
Die Organisatorin lobte das bestehende Netzwerk an Akteuren – darunter vor allem die Drachenfreunde „Elbwind“ aus Magdeburg, die seit dem ersten Tag als Drachendoktoren und Starthelfer dabei sind und den Kindern Tipps geben.