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Kirchensanierung Der Glockenturm von Everingen ist ein Schmuckstück geworden

22.04.2021, 12:04
Mit der Restaurierung des Glockenturmes der Everinger Kirche wurde auf zwei Seiten eine Uhr integriert. Seit den 1970er Jahren waren die alten Uhren verschwunden, ihr Verbleib ist ungeklärt.
Mit der Restaurierung des Glockenturmes der Everinger Kirche wurde auf zwei Seiten eine Uhr integriert. Seit den 1970er Jahren waren die alten Uhren verschwunden, ihr Verbleib ist ungeklärt. Foto: Carina Bosse

Everingen

Von Carina Bosse

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist der Glockenturm an der Everinger Kirche ein Schmuckstück geworden. Neben dem Dach des Kirchenschiffes wurde der Glockenturm umfassend saniert. Eine Firma aus der Altmark hatte sich auf die Ausschreibung beworben und den Zuschlag erhalten. Der Glockenturm benötigt nicht nur zahlreiche neue Balken, die wegen ihres maroden Zustandes ausgewechselt werden mussten, sondern er bekam auch eine elektrisches Läutewerk und - sehr zur Freude aller Everinger Einwohner - auch zwei nagelneue Uhren.

Die hatte der Turm zwar schon einmal besessen, doch irgendwann - wahrscheinlich in den 1970er Jahren - waren sie abhanden gekommen. Niemand konnte sich erinnern, was damit passiert ist. Seither schlug den Everingern keine Zeit mehr vom Glockenturm.

Mit dem elektrischen Läutewerk des Glockenspiels kann nun auch täglich der Feierabend eingeläutet werden, wo sonst immer noch zu besonderen Anlässen die Glocken aufwändig per Hand bedient werden mussten, eine Entlastung für Gemeindekirchenrat Eberhard Krull, der die Bedienung meist immer übernommen hatte. Hochzeiten, Trauerfeiern und Gottesdienste waren so in der Vergangenheit angekündigt worden.

Fördermittel machten Sanierung möglich

Die anthrazitfarbenen Schindeln des Turmes setzen sich deutlich von der übrigen Fassade und den roten Dachziegeln des Schiffes und auf dem Turm ab. Sie verleihen dem Turm mit den beiden neuen Uhren auf zwei Seiten eine gewisse Ehrwürdigkeit.

Und ganz oben auf der Spitze thront wieder ein Windrichtungsanzeiger mit der Jahreszahl 2020, dem Jahr, in dem die durch die Kirchengemeinde lang ersehnte Sanierung endlich stattfinden konnte. Gebaut beziehungsweise saniert werden konnte dank Fördermitteln. Der stolze, halb mannshohe Wetterhahn, der einstmals die Dachkrone zierte, wurde von den Everingern geborgen und soll ebenfalls saniert und damit der Nachwelt erhalten werden. Ihm waren die Jahre unter freiem Himmel deutlich anzusehen.

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte hatte rund die Hälfte der Kosten (86.000 Euro) übernommen, Lotto hatte einen Anteil von 32.000 Euro beigesteuert. Den „Rest, immerhin noch rund 40.000 Euro, musste die Kirchengemeinde selbst aufbringen. Lange hatte sie dafür gespart, bis es endlich soweit war.

Eine offizielle Einweihungsfeier oder einen feierlichen Gottesdienst, noch nicht einmal ein Konzert konnte es wegen der Corona-Pandemie geben. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und einige Ideen schweben den Everinger Einwohnern schon vor, die auch dann noch realisiert werden können, wenn die Corona endlich kein großes Thema mehr sein wird, wenn sich die Menschen wieder zu größeren geselligen Runden treffen können.