Neue Studie Die Kaufkraft im Landkreis Börde lässt nach
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, wo sich die Menschen am meisten von ihrem Geld leisten können. Die Unterschiede sind teils beträchtlich. So schneidet die Börde ab.

Haldensleben - In welcher Region können sich die Deutschen am meisten leisten? Wer das wissen will, schaut wahrscheinlich zuerst auf die Einkommen. Um die sogenannte Kaufkraft zu bestimmen, müssen jedoch das durchschnittliche Einkommen und die vor Ort geltenden Preise miteinander ins Verhältnis gesetzt werden. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat die regionale Kaufkraft aller 401 deutschen Landkreise und Städte für das Jahr 2022 untersucht und zeigt zum Teil große Unterschiede zwischen den Regionen.
Als regionale Kaufkraft wird in der Studie das um die örtlichen Lebenshaltungskosten bereinigte Einkommen verstanden. Am meisten leisten können sich demnach wie schon im Jahr zuvor die Menschen im Landkreis Starnberg in Bayern. „Obwohl das Leben hier um fast 14 Prozent teurer ist als im Bundesschnitt, ist die Kaufkraft – also das preisbereinigte Einkommen – mit gut 35.000 Euro hier am höchsten“, heißt es in einer Pressemitteilung des IW. Das sei fast doppelt so viel wie in Offenbach – dem Schlusslicht des Vergleichs. Dort liege das preisbereinigte Einkommen bei nur rund 19.000Euro.
Wohnkosten großen Einfluss
Die Börde reiht sich beim aktuellen Kaufkraft-Ranking unterhalb des Mittelfeldes ein und landet auf Platz 219. Im Jahr zuvor belegte der Landkreis noch Rang 197. Das preisbereinigte Einkommen liegt bei rund 26.062 Euro pro Kopf – das entspricht Platz 218 im Ranking. Der Landkreis Börde ist gleichzeitig „nur noch“ der 74-günstigste Kreis. Im Vorjahres-Ranking belegte die Börde noch Platz 34. Der Preisindex liegt laut der aktuellen Studie bei 97,3 – mehr als fünf Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Damit sind die Lebenshaltungskosten aber immer noch 2,7 Prozent günstiger als im Bundesdurchschnitt.
Einen maßgeblichen Einfluss auf den Preisindex haben laut dem Institut die regionalen Wohnkosten. Sie machen einen großen Teil der monatlichen Ausgaben der Haushalte aus. Das erkläre, weshalb die Kaufkraft besonders in Großstädten niedriger sei. Auch Magdeburg fällt beim Kaufkraft-Ranking hinter die Börde zurück und belegt Platz 366 von 401. Zwar liegt das Preisniveau dort 4,8 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Dafür beträgt aber das preisbereinigte Einkommen in der Landeshauptstadt nur knapp 23.000 Euro.