Stammzellenspende Die „Vilomixer“ aus Haldensleben wollen helfen, den Blutkrebs zu besiegen
Die Mitarbeiter des Haldensleber Werkes der Deutschen Vilomix sagen dem Blutkrebs den Kampf an. Die komplette Belegschaft hat sich bereiterklärt, sich für eine mögliche Stammzellenspende bei der DKMS registrieren zu lassen.

Haldensleben - Detlev Rauhut ist stolz auf seine Kollegen. Der Produktionsleiter des Haldensleber Werkes der Deutschen Vilomix hat den Ball „Stammzellenspende“ im Unternehmen ins Spiel gebracht, und die Belegschaft hat ihn sofort aufgenommen: Alle Mitarbeiter haben sich bereiterklärt, sich als mögliche Stammzellenspender bei der gemeinnützigen Gesellschaft DKMS registrieren zu lassen.
Einen konkreten Anlass für die Aktion hat Rauhut nicht. Der 58-jährige Flechtinger hat sich selbst vor 15 Jahren dazu entschieden, Stammzellenspender zu werden. Mittlerweile ist er dem „Spendenalter“ entwachsen - wer älter als 55 Jahre alt ist, darf nicht mehr spenden. „Aber ich habe mir gedacht, es gibt so viele schlimme Krankheiten, gegen die man immer noch nichts machen kann. Doch gegen Blutkrebs kann man etwas unternehmen“, erzählt er.
Kein Zägern bei den Kollegen
Deshalb hat er das Thema im Unternehmen angesprochen. „Es gab kein Zögern bei den Kollegen. Alle wollten sich registrieren lassen“, freut er sich über das Ergebnis. Auch wenn letztlich nur 11 der 21 Mitarbeiter die Kriterien für die Aufnahme in die Spenderdatei erfüllen, so ist das für Detlev Rauhut trotzdem ein voller Erfolg. „Neun von zehn Erkrankten in Deutschland finden einen passenden Stammzellenspender. Mit unserer Aktion wollen wir helfen, dass auch der Zehnte einen findet.“
Die einzige Hürde, die sich Rauhut in den Weg stellte, war die Corona-Pandemie. Denn normalerweise organisiert die DKMS auf Wunsch für Unternehmen ein solche Spenderregistrierung. „Das war aber wegen Corona nicht möglich“, sagt Rauhut. Da die Proben kontaktlos entnommen werden mussten, bekam jeder Mitarbeiter ein Testpaket mit nach Hause. „Das hat wunderbar geklappt. Jeder brachte seine Wattestäbchen in einem verschlossenen Umschlag wieder mit, so dass sie zur DKMS geschickt und getestet werden können“, so Rauhut weiter.
Für Privatpersonen ist eine Registrierung als Spender kostenfrei, bei einer von einem Unternehmen organisierten Registrierungsaktion werden 35 Euro pro Test fällig - Geld, mit dem die Arbeit der DKMS finanziert wird. Daher wollte Rauhut auch die sogenannte Firmenregistrierung, die aber wegen Corona nicht möglich war. „Nun sind diese Kosten im Prinzip bei uns entfallen, weil sich jeder privat getestet hat. Trotzdem war es mein Wunsch, dass das Unternehmen die 35 Euro pro Test an die DKMS als Spende überweist. Und auch das hat wunderbar geklappt“, freut sich Detlev Rauhut, der sich wünscht, dass auch andere Unternehmen und Vereine „uns ,Vilomixern' nacheifern würden“.