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Pflanzaktion Ein Weihnachtsmann, ein Handvoll Helfer und ein Bäumchen sorgen in Weferlingen für viel Spaß

Gut Ding braucht Weile – bei der Baumpflanzung in Weferlingen hat sich das alte Sprichwort am Wochenende bestätigt. Dabei entpuppte sich ein Schnäppchen als Niete.

Von Ines Jachmann 28.11.2021, 17:28
Ein Baum wird gepflanzt - da braucht es helfende Hände, wie hier in Weferlingen, wo die Männer vom Bürgerverein mit vereinten Kräften das Unterfangen angehen. Unterstützung erhalten sie dabei vom Weihnachtsmann höchstpersönlich.
Ein Baum wird gepflanzt - da braucht es helfende Hände, wie hier in Weferlingen, wo die Männer vom Bürgerverein mit vereinten Kräften das Unterfangen angehen. Unterstützung erhalten sie dabei vom Weihnachtsmann höchstpersönlich. Foto: Ines Jachmann

Weferlingen - Gut Ding braucht Weile – bei der Baumpflanzung in Weferlingen hat sich das alte Sprichwort am Wochenende bestätigt. Und das nicht nur, weil es zehn Jahre dauerte, bis die Idee in die Tat umgesetzt wurde. Nein, auch eine fehlende Wurzel sorgte für Verzögerung.

Doch von Anfang an: Alle Jahre wieder wird pünktlich zur Adventszeit ein Weihnachtsbaum vor dem Haus der Generationen und Vereine aufgestellt. Statt jedes Jahr erneut eine entsprechende Tanne zu finden, die dann zu sägen und mit Riesenaufwand zum Gutshof zu transportieren ist, nur um sie dort wieder aufzustellen, könnte man doch direkt eine pflanzen. Platz genug ist vorhanden. Dieser Vorschlag kam erstmals vor einem Jahrzehnt auf. Es wurde darüber geredet, verschoben, neu aufgeworfen und wieder vergessen. Bis zu diesem Jahr. Grund war die Absage des Weihnachtsmarktes. Wozu einen Baum aufstellen, wenn der Adventstrubel fehlt?

So ganz wollten sich die Weferlinger damit jedoch nicht zufriedengeben. Irgendeine kleine Aktion zum Advent sollte es geben, fand Ortsbürgermeister Dirk Kuthe. Das Pflanzen einer Tanne war wieder auf dem Tisch.

Gesagt, getan. Viel brauchte es nicht für die Aktion: Schaufeln, Wasser, Erde und besagten Baum. Den hatten die pfiffigen Männer vom ortsansässigen Bürgerverein schon Tage zuvor im Baumarkt besorgt. Ein Schnäppchen – das ihnen viel „Freude“ bereiten sollte, wie sich am Sonnabend zeigte. Um 10 Uhr ging es los. Das Loch war schnell gebuddelt. Vorsichtig zogen die Männer das Bäumchen aus dem Topf. Doch was war das? Die 10-Euro-Investition entpuppte sich als Flop. Es fehlte die Wurzel. Kopf kratzen, Stirn runzeln, nachdenken. Es half nichts. Ein Neues musste her. So machten sich Klaus Banse und Volker Marquardt auf den Weg nach Helmstedt, um bei einer Gärtnerei einen neuen Baum zu besorgen.

Sieben Männer und ein Baum

Eine Stunde später trafen sie wieder am Gutshof ein. Der nächste Versuch konnte starten. Diesmal wurde erst geschaut, ob auch tatsächlich eine Wurzel vorhanden ist. Und siehe da, die Mehrinvestition hat sich gelohnt. Die Tanne besaß einen riesigen Ballen. Damit stand der Pflanzaktion nichts mehr im Wege. Ortsbürgermeister Dirk Kuthe verschwand von der Bildfläche. Dafür tauchte wenig später der Weihnachtsmann höchstpersönlich auf, um die Männer tatkräftig zu unterstützen.

Der Bärtige hielt den Baum am oberen Ende. Ein Herr, mit Spaten bewaffnet, befreite noch einmal das Loch von Steinen, ein anderer stand mit einem Sack Erde bereit. „Bevor der Baum reinkommt, muss Wasser in das Loch.“ Ein Wasserträger eilte hinzu. Somit waren schon vier Männer involviert. Es folgte Heiko Kloß, der das Kommando übernahm. Damit waren es fünf Leute. Fehlte noch ein Architekt. Dieser Posten blieb nicht lange vakant. Aus der Ferne dirigierte jemand: „Etwas nach links. Der Baum ist schief.“ Zu ihm gesellte sich ein weiterer Herr, der die Funktion eines Statikers innezuhaben schien. Am Ende waren sieben Männer involviert. Mit Erfolg. Sie hatten bei der Aktion ihren Spaß und verloren trotz fehlender Wurzel nicht den Humor. Die zirka 1,50 Meter hohe Tanne steht. Nun muss sie nur noch wachsen, damit die Kinder sie jedes Jahr zu Weihnachten schmücken können.