1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Eine Schleife aus Samt zum 15. Geburtstag des Bülstringer Heimatvereins

Jubiläum Eine Schleife aus Samt zum 15. Geburtstag des Bülstringer Heimatvereins

27.04.2021, 11:13
Bürgermeister Sven Fahrenfeld überreicht eine Ehrenschleife zum 15-jährigen Bestehen des Freizeit- und Heimatvereins Bülstringen.
Bürgermeister Sven Fahrenfeld überreicht eine Ehrenschleife zum 15-jährigen Bestehen des Freizeit- und Heimatvereins Bülstringen. Foto: Carina Bosse

Von Carina Bosse

Bülstringen

Als sich am 24. April 2006 einige Bülstringer zusammenfanden, um den Freizeit- und Heimatverein Bülstringen ins Leben zu rufen, konnten sie bestenfalls ahnen, welche vielschichtigen Aufgaben sie sich da für die ganze Dorfgemeinschaft aufgeladen hatten. Geschichte bewahren, Traditionen pflegen, Kultur ins Dorf bringen - viele Herausforderungen boten sich dem engagierten Team von der ersten Stunde an.

Sie nahmen sie an, organisierten Wanderungen, Fahrradtouren und Feste für kleine und große Bülstringer. Vielen in Erinnerung sind sicher noch die Feierlichkeiten zum 10. Vereinsgeburtstag. Die Frauen des Vereins hatten einen historischen Waschtag vorbereitet, die Männer präsentierten historische Erntetechnik und -techniken. 

Mittlerweile gibt es den Verein sein 15 Jahren und er hätte das Jubiläum gern mit Einwohnern und Gästen gefeiert, doch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens verhindert das in diesem Jahr wohl gänzlich.

Die große Feier muss ausfallen

Dass nicht groß gefeiert werden kann, hielt die Gemeinde Bülstringen nicht davon ab, dem Freizeit- und Heimatverein zu gratulieren. Bürgermeister Sven Fahrenfeld hatte weder Kosten noch Mühen gescheut und zum 15-jährigen Bestehen eine samtene Schleife in den Bülstringer Farben blau-gelb für die Vereinsfahne in Auftrag gegeben. Damit überraschte er Montagabend zumindest den Vorstand mit Sylke Hübener, Denis Zabel und Mandy Pretz am Heimathus.

Quasi aus dem Nichts und in guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde entstand die Heimatstube. 2013 konnte sie in ehemaligen Stallungen gegenüber vom Begegnungs- und Kommunikationszentrum eröffnet werden und wächst seitdem in ihrem Inventar. Im Rahmen eines Wettbewerbes hatte der Verein die Bülstringer dazu aufgerufen, Namensvorschläge zu unterbreiten. Heimathus Bulsteringe in Anhlehnung ans Plattdeutsche und an eine alte Schreibweise des Ortsnamens machte schließlich das Rennen.

Historische Möbel, Arbeitsgeräte, Werkzeuge, Geschirr, Bekleidung und Haushaltswäsche - alles aus Omas Truhe findet eine Nische in dem kleinen Museum, das von den aktuell 17 Mitgliedern gehegt und gepflegt wird. „Wir liegen im Verein bei einem Durchschnittsalter von 49 Jahren“, freut sich die Vereinsvorsitzende Sylke Hübener darüber, dass auch junge Leute - trotz Familie und Kleinkindern - Beruf und Mitgliedschaft unter einen Hut bekommen und immer bereit sind, wenn es etwas für die Gemeinschaft zu tunt gilt.

Heimathaus soll ausgebaut werden

Erklärtes Ziel ist es, den zweiten Teil vom Heimathaus auszubauen und damit weitere Räumlichkeiten für den Verein und sein Museum zu schaffen. Was gerade alles nicht so einfach ist, da man sich mit mehreren Personen nicht treffen darf.

Es mag ein schöner Zufall sein, dass das Vereinsjubiläum auf das Jahr fällt, in dem Bülstringen auf das 900-jährige Bestehen zurückblicken kann. Besser kann man Geschichte eigentlich nicht mit der Gegenwart verbinden - wäre da nicht die Pandemie, die auch die Feierlichkeiten zum Dorfjubiläum auf das kommende Jahr schieben lassen. „Dann feiern wir eben 901. und 16. Geburtstag“, ist Sven Fahrenfeld zuversichtlich, dass 2022 das Jahr wird, indem die ausgefallenen Feierlichkeiten nachgeholt werden können.

Doch bis es soweit ist, bedankte sich der Bürgermeister bei den Vereinsmitgliedern. Als kulturelle Größe in Ort hätten sie in der Vergangenheit viele schöne Höhepunkte geschaffen, die Einwohner und Gäste zusammenbrachten. Andersherum gilt das für die Gemeinde. „Wir können uns nur vielmals beim Bürgermeister, dem Gemeinderat und den Gemeindearbeiterin bedanken, die uns zur Seite stehen“, sagte Sylke Hübener. Sei es bei Gesprächsrunden, mit Bildern und Fotos oder Geschichten rings um Bülstringen oder bei der Unterstützung des Ausbaus eines zweiten Raumes - stets könne sich der Verein auf die Gemeinde verlassen.

Ganze Familien sind im Einsatz

Die Vorsitzende schickte ihren Dank auch an die Vereinsmitglieder selbst, die stets einsatzbereit seien, wenn sie gebraucht würden. Ganze Familien würden einbezogen, wenn es darum geht, Festlichkeiten, Feiern und Veranstaltungen vorzubereiten und erfolgreich durchzuführen. Wie gut der Verein bei den Einheimischen ankommt, zeigt die Resonanz auf Einladungen. Zu den jährlichen Grünkohlwanderungen kamen schon mal locker 100 Wanderfreunde zusammen. Ganze Familien vom Kleinkind bis zu den Großeltern nutzen solche Gelegenheiten gern, in Gemeinschaft zu verweilen.

Gern würden die Heimatfreunde neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßen, sagt Sylke Hübener. Je mehr Frauen und Männer sich für eine Mitarbeiter interessieren, umso besser kann die Arbeit auf breite Schultern verteilt werden.