Eigenheimbauplätze Erstes Grundstück im Neubaugebiet Neuenhofer Straße/Gänsebreite in Haldensleben verkauft
Das erste der 36 Baugrundstücke, welche die Stadt Haldensleben zwischen der Neuenhofer Straße und der Gänsebreite hat erschließen lassen, ist verkauft. Kirsten Jahn und Alexander Tunig sind ihrem Traum vom Eigenheim nun einen Schritt näher gekommen.

Haldensleben - Geduld - ein Wort, das für Kirsten Jahn und Alexander Tunig zum treuen Begleiter auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden geworden ist. Gut vier Jahre hat es gedauert, bis sie in Haldensleben endlich ihr Baugrundstück kaufen konnten. Das Paar wird im neuen Wohngebiet zwischen Neuenhofer Straße und Gänsebreite sein Traumhaus für sich und seine beiden Kinder Lukas und Elisa errichten.
Für die junge Familie ist es gleich eine doppelte Premiere. Sie hat nicht nur den ersten beurkundeten Kaufvertrag für eines der Grundstücke bekommen, sie war auch die erste, die sich für ein Grundstück dort angemeldet hatte. „Als ich das erste Mal davon hörte, dass die Stadt dort Bauplätze plant, habe ich gleich Interesse daran gehabt“, erinnert sich Kirsten Jahn. Das war im Jahr 2017. „Seitdem haben wir gewartet - mit Geduld“, so die 35-Jährige weiter.
Der Traum vom Haus in Haldensleben
Für die junge Haldensleberin stand schon früh fest, auch in der Kreisstadt alt werden zu wollen. „Ich habe schon immer den Wunsch gehabt, in Haldensleben zu bleiben und hier ein Haus zu bauen“, erzählt sie. Mit zwei Kindern sei es schon schöner, genügend Platz und auch einen Garten zu haben. „Ich kenne das von meinem Elternhaus, und so wollte ich es auch immer haben.“ Kirsten Jahn hofft, dass die künftigen Nachbarn in etwa in ihrem Alter seien und auch Kinder hätten. „Das wäre schon super“, meint sie.
Auch wenn die junge Frau in Wolfsburg arbeitet, Haldensleben zu verlassen, kommt für sie nicht in Frage. „Es ist doch ein wunderschönes Städtchen. Die Lage des Grundstücks hat uns überzeugt, die Infrastruktur passt, es ist nicht weit zu Kita und Schule, hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten - was will man mehr?“, bricht sie eine Lanze für ihren Heimatort. „Auch wenn es zeitlich vielleicht einfacher wäre, aber nach Wolfsburg möchte ich nicht ziehen, sondern hierbleiben.“
Es sei der richtige Schritt des Stadtrats gewesen, sich für die Ausweisung neuer Bauplätze zu entscheiden, sagt Haldenslebens stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler. Die Nachfrage zeige, dass die Stadt aufs richtige Pferd gesetzt habe, gerade jungen Familien Baugrundstücke anbieten zu können. „Das Interesse ist sehr groß. Auch für dieses Wohngebiet haben wir mehr Nachfragen als Grundstücke.“ Schon jetzt seien etwa zwei Drittel der insgesamt 36 Bauplätze vergeben, die Bewerberliste werde nach und nach abgearbeitet.
Quadratmeterpreis ist deutlich gestiegen
Dass es auf dieser Liste auch immer wieder zu Veränderungen komme, sei völlig normal, sagt Stadtbauamtsleiter Holger Waldmann. Wer zwischendurch ein anderes Baugrundstück findet, springe eben auch wieder ab, so seine Erfahrungen. Die lange Wartezeit für die Grundstücke an der Neuenhofer Straße begründet er mit den umfangreichen archäologischen Arbeiten, die in diesem Gebiet durchgeführt wurden. „Das war so eigentlich nicht geplant“, räumt Waldmann ein.
Leider, so ergänzt Sabine Wendler, hätten die Arbeiten nicht für den enormen Verzug gesorgt, sondern auch die Grundstückspreise steigen lassen. Lag der Quadratmeterpreis im Wohngebiet Werderstraße II, das im Jahr 2016 von der Stadt erschlossen wurde, noch bei 68,50 Euro, so ist er mittlerweile um fast 45 Prozent gestiegen. Genau 99 Euro ruft die Stadtverwaltung aktuell für einen Quadratmeter im neuen Wohngebiet auf. Auch wenn es für Kaufinteressenten nur ein schwacher Trost ist - „wir wollten unbedingt unter 100 Euro bleiben“, erklärt Sabine Wendler. Zwischen 700 und 800 Quadratmeter sind die einzelnen Grundstücke groß.
Wann die junge Familie Jahn/Tunig in die heiße Bauphase starten kann, ist noch unklar. „Es ist in Vorbereitung, aber wir müssen auch erst einmal schauen, wie sich alles noch entwickelt“, schaut Kirsten Jahn angesichts explodierender Baupreise derzeit ein wenig skeptisch in die Zukunft.