Adventsmarkt Esel stiehlt dem Weihnachtsmann in Calvörde die Show
Der Budenzauber zur Adventszeit in Calvörde ist der größte Weihnachtsmarkt in der Gemeinde. Wie hat es ein Esel geschafft, dem Weihnachtsmann die Show zu stehlen?

Calvörde. - Ein Esel ist der heimliche Star des Calvörder Weihnachtsmarktes. Das ist kein Wunder, denn neben der heiligen Familie gehören Esel und Ochse zur Grundausstattung einer Krippe. Einen Starauftritt hatte der Vierbeiner in der Vergangenheit bereits in der Bibel, als Jesus zu Pessach auf einem Esel nach Jerusalem reitet. Damit wurde damals eine Prophezeiung aus dem Alten Testament erfüllt: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.“
Ob Esel Olaf ein Nachfahre vom Jesus’ Esel ist, bleibt ungewiss. Sein Begleiter heißt Alexander Zörner. Der Calvörder trägt zwar eine Krone, ist aber kein wahrer König. Oder doch? Er ist nämlich ein glücklicher Junggeselle, der von seiner Familie und seinen Freunden zu einem feuchtfröhlichen Umtrunk begleitet wird. Und weil Zörner mit 40 Jahren noch nicht unter der Haube ist, muss der gekrönte Jubilar auf dem Markt für einen Moment rückwärts auf dem Eselsrücken reiten. „Olaf gehört meinem Kumpel. Ich werde nicht die ganze Zeit auf dem kleinen Esel reiten. Das möchte ich ihm nicht antun“, betont Zörner und verweist darauf, dass er das liebenswürdige Grautier lieber am Strick führt.

Die Begeisterung bei den Besuchern des Marktes ist groß. Weil Esel nicht dumm sind, sondern – ganz im Gegenteil – besonders schlau, genießt Olaf die vielen Streicheleinheiten, schaut mit seinen großen Kulleraugen um sich und wird sogar mit einer Mohrrübe beschenkt. Und so kommt es, dass der Esel dem Weihnachtsmann die Show stiehlt.
Die langohrigen Vierbeiner waren vor Jahrhunderten die ersten Karawanentiere. Noch vor den Kamelen hätten Esel die Menschen befähigt, über längere Strecken in sehr trockenen Regionen Waren zu transportieren. Eine Menschenkarawane schließt sich auch nun dem Esel an. Erst als Olaf und sein lediger Begleiter wieder in Richtung Stall trotten, bekommt der bärtige Geschenkebringer wieder die volle Aufmerksamkeit der Besucher.
Auch der dreijährige Joscha holt sich ein Geschenk vom Rotkittel, während auf der Bühne die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte und des Hortes vom „Abenteuerland“ ihre Lieder singen.

„Es ist ein schöner und gelungener Weihnachtsmarkt, durch die Hilfe vieler Wichtel und Elfen sowie durch die Unterstützung der Gemeinde Calvörde mit den tatkräftigen Bauhofmitarbeitern“, zieht Heidelore Gödicke vom Verein der Selbstständigen zufrieden Bilanz. Sie hebt die gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, dem Heimatverein, den Kindern und Mitarbeiterinnen des Hortes und der Kita in Trägerschaft der Seniorenhilfe hervor.
Ein Lob geht an das Akkordeonorchester und den Melodica-Spielern der Musikschule Fröhlich unter Leitung von Kerstin Warnecke. Die jungen Musiker geben in der St.-Georg-Kirche eine weihnachtliche Kostprobe ihres Könnens. Ein Dankeschön bekommen die Schüler der 9. und 10. Klassen der Sekundarschule „Brüder Grimm“ sowie der 4. Klasse der Grundschule „Am Wald“ in Wegenstedt. „Wir bedanken uns auch bei Ralf Püls, Jonas Baakmann, Jens Alpermann, Florian Gödicke, Andreas und Katherina Knauf, Axel Höfer, René Schrader von der Firma Krieg und Willi Wellmann von der Firma Lohöfer“, zählt Heidelore Gödicke auf. Im Besonderen hebt sie Hubertus und Denni Nitzschke hervor, die als Vereinsmitglieder einen Großteil der Organisation übernommen hatten. „Wichtig ist, füreinander da zu sein und an einander zu denken“, sind sich die Mitglieder vom Verein der Selbstständigen einig und wünschen allen Calvördern eine besinnliche Weihnacht und ein gutes neues Jahr.