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Fachschule Ökologie rückt mehr in den Fokus

Die Haldensleber Fachschule für Landwirtschaft hat einen neuen Lehrplan entwickelt. Einblicke gab es bei einem Tag der offenen Tür.

Von Julia Schneider 06.05.2019, 01:01

Haldensleben l Bildungseinrichtungen müssen mit der Zeit gehen und sich neuen Gegebenheiten stets flexibel anpassen. Das trifft in besonderem Maße auch auf die Fachschule für Landwirtschaft in Haldensleben zu, denn auf dem Gebiet der Landwirtschaft gibt es ständig Neuigkeiten. Gerade zur Zeit tut sich dort viel.

Die Landwirtschaftsschule in Haldensleben hat deshalb in den letzten Monaten ihren Lehrplan komplett überarbeitet. Das erläuterte die stellvertretende Schulleiterin Anne Neuschrank bei einem Tag der offenen Tür. Zum einen wolle man damit wegrücken von dem Unterricht nach bestimmten Fächern und hin zu Lernfeldern, um handlungsorientierter agieren zu können.

Anne Neuschrank erklärt das Vorhaben am Beispiel Stallbau. Bisher sei dieses Thema beispielsweise im Mathematikunterricht behandelt worden, wo die Fläche eines Stalles ausgerechnet wurde. Ging es um einen anderen Aspekt des Stallbaus, wurde dieser in einem anderen Unterrichtsfach diskutiert.

Wenn der Stallbau nun ein Lernfeld werde, würden alle Aspekte fächerübergreifend behandelt werden. Der neue Lehrplan liege laut Anne Neuschrank bereits zur Prüfung im Bildungsministerium, wenn alles gut geht, soll ab dem kommenden Schuljahr danach gearbeitet werden.

Dann kommt auch ein weiterer Aspekt zum Tragen. Während Schülerinnen und Schüler sich derzeit in Stufe I zum staatlich geprüften Wirtschafter und in Stufe II zum staatlich geprüften Betriebswirt ausbilden lassen können, können sie diese beiden Abschlüsse in Zukunft auch mit dem Schwerpunkt ökologischer Landbau absolvieren.

Denn der Fachschulbildungsgang „Agrarwirtschaft, Fachrichtung Landwirtschaft, mit dem Schwerpunkt ökologischer Landbau“, der künftig in der Berufsbildenden Schule in Salzwedel angeboten wird, ist an der Fachschule in Haldensleben angesiedelt. Und auch in der neuen Ausrichtung des Lehrplanes der Landwirtschaftsschule spielen Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Bei der Neuausrichtung der Ausbildung hat sich die Fachschule nahe an der Praxis orientiert, war im Gespräch mit Landwirten, um zu erfahren, was sie aktuell als wichtig bei der Ausbildung erachten, was sie von den künftigen Absolventen erwarten. Um einen Ausbildungsplatz in der Bildungseinrichtung zu erhalten, benötigen Bewerber einen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Landwirtschaft, einen Berufsschulabschluss, mindestens ein Jahr Praxis im erlernten Beruf oder einen Berufsschulabschluss und eine einschlägige Berufstätigkeit von fünf Jahren. Die Stufen I und II können sowohl innerhalb von zwei Jahren als auch in Teilzeitausbildung verteilt auf drei Winter absolviert werden.

Darüber, für welchen Schüler welche Möglichkeiten die besten sind, konnten sich die Teilnehmer informieren. Lehrkräfte führten an diesem Tag durch die Schule, zeigten Wohnheim und auch eine selbst konzipierte Ausstellung und gaben bei Einzelgesprächen vor allem individuelle Beratung. Weitere Informationen zur Fachschule für Landwirtschaft, die übrigens 1906 als landwirtschaftliche Winterschule gegründet wurde.