Lebendige Heimatgeschichte Flechtinger Wassermühle wartet auf Besucher
Der Flechtinger Heimat- und Mühlenverein öffnet im April wieder die voll funktionstüchtige Schloss- und Wassermühle. Das historische Wasserrad wurde vergangenes Jahr instandgesetzt. Was der Verein zudem plant.

Flechtingen - Sie steht mitten im Ortszentrum und präsentiert sich als eine von mehreren Sehenswürdigkeiten in Flechtingen, die Schloss- und Wassermühle. Dass sie in den Sommermonaten an den Wochenenden und zu Feiertagen geöffnet ist, verdankt sie dem Heimat- und Mühlenverein.
Seine Mitglieder empfangen Gäste, bieten Führungen oder individuelle Erkundungstouren vom Getriebekeller über den Stein- und den Versandboden bis unter das Dach, wo mit Müllerstube, geologischer und Siedlungsgeschichte die Heimatgeschichte lebendig gehalten wird.
Führungen durchs Bäckereimuseum
„Wir konnten im vergangenen Jahr an 53 Öffnungstagen 1.617 Besucher in der Mühle begrüßen“, resümierte Olf vom Schloss. Der Vereinsvorsitzende berichtete zur Jahreshauptversammlung von 411 geleisteten Arbeitsstunden. Mehr als 3.000 Euro an Spenden ließen die Gäste dabei in der Mühle – „ein Jahr, das sich sehen lassen kann“, schätzte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht ein.
Vor allem die Führungen durch das seit 2020 integrierte Bäckermuseum und die Etagen der betriebsfähigen Wassermühle hätten bei den Besuchern Anklang gefunden. Er regte an, ein Schild mit den Öffnungszeiten der Mühle am Gebäude anzubringen, um Vorübergehende zu informieren.
Das Herzstück der Vereinsarbeit soll auch in diesem Jahr wieder geöffnet werden, allerdings nicht zu einem festen Datum, sondern ab dem 1. April in Abhängigkeit vom Wetter.
Wasserrad sollte die nächsten Jahre halten
Am Sonnabend, 6. April, wird erst einmal ein Arbeitseinsatz zur Saisoneröffnung stattfinden, um die Mühle und ihr Umfeld von den Spuren der Herbst- und Wintermonate zu befreien sowie eine technische Wartung vorzunehmen. Vergangenes Jahr hatte sich ein Sachverständiger das Wasserrad angesehen und einige Reparaturempfehlungen gegeben, die dann auch ausgeführt worden sind. Für die nächsten acht Jahre, so Olf vom Schloss nach den Worten des Sachverständigen, sollte das Rad seinen Dienst unvermindert weiter tun.
In diesem Zusammenhang lobte er die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Flechtingen und dem Gemeinde-Bauhof. So hätten beispielsweise unkompliziert die Fenster der Mühle verkittet werden können. Auch hätte es neue Flyer für die Mühle gegeben.
Als ein Erfolg mit zufriedenen Teilnehmern konnte die Arbeitstagung des Arbeitskreises Mühlen aus Sachsen-Anhalt im vergangenen April gewertet werden, der erst im Haus der Jugend und Vereine zusammenkam und später auch die Mühle und den Ort erkunden konnte.
Verein bringt sich zum Luftkurort-Jubiläum ein
Der Mühlentag am Pfingstmontag war dank des Wetters sehr gut angenommen worden. Ein Grillabend für den Verein und das erste Frühstückessen an der Mühle fanden guten Anklang. Im Rahmen der Festwoche zu „25 Jahre Luftkurort Flechtingen“ soll der Frühschoppen am 11. August wieder stattfinden und erst am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ausklingen. „Wir wollen uns einbringen“, formulierte es Olf vom Schloss.
Erfolgreich konnten die Vereinsfahrt nach Rothenburg ob der Tauber, die Teilnahme am Altdeutschen Pellkartoffelessen des Heimatvereins Grün Belsdorf, der Brot- und Backtag, die Teilnahme am Volkstrauertag und das Nikolausfest an der Mühle im Jahreslauf verbucht werden.
Mühlentag, Brot- und Backtag und Nikolausfest
Was gut läuft, sollte man beibehalten: Der Arbeitsplan für 2024 sieht die traditionellen Veranstaltungen zum Mühlentag, den Brot- und Backtag zum Tag der Deutschen Einheit und das Nikolausfest bereits als terminlich gesetzte Eckpunkte im Kalender.
Dazu gesellen sich noch das Frühstück im August sowie ein Kaffeenachmittag mit Flohmarkt im September. Vereinsintern soll im Juni der Grillabend stattfinden und im Oktober noch ein Zwei-Tages-Ausflug nach Lübeck.