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Truppenübungsplatz Förster gehen auf Spurensuche

In der Colbitz-Letzlinger Heide fand ein Lehrgang zum Thema holzbewohnende Käfer statt. Förster aus ganz Deutschland nahmen daran teil.

Von Detlef Eicke 05.08.2017, 15:00

Colbitz l Holger Wille, Revierleiter des Forstreviers Lindenwald, informierte die Lehrgangsteilnehmer über das Artenschutzkonzept, das der Forstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Bundeswehr und ihren Dienststellen entwickelt hat. Wolfgang Rost, im Forstbetrieb ein Fachmann für Naturschutz, stand den Lehrgangsteilnehmern Rede und Antwort. Die Colbitz-Letzlinger Heide sei ein Sammelbecken für zahlreiche geschützte und seltene Käferarten. Hier tummeln sich Hirschkäfer, Heldbock und Eremit, erfuhren Revierleiter und Naturschutzfachkräfte.

 „Diese Vorkommen zählen zu den bedeutendsten in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus in Deutschland. Die Käfer benötigen als Lebensraum starke und alte Eichen mit Faulstellen und großen Mulmhöhlen. Solche Alteichen sind auf dem Truppenübungsplatz Altmark noch in großer Zahl vorhanden“, berichteten Rost und Wille. Im Wald sind bislang über 300 Gruppen, bestehend aus drei bis fünf Eichen, im Abstand von 1000 Metern zueinander freigestellt worden, um eine käfertaugliche Wuchsform und ein hohes Alter zu erlangen. Weitere Bäume wurden auf der großen Heidefläche für den Artenschutz gesichert.

 Auch in den kommenden Jahren werde die Fortführung dieser Arbeiten und die Verdichtung dieses Habitatnetzes wesentlicher Teil der Naturschutzarbeit auf dem Truppenübungsplatz Altmark bleiben. „Mit diesen Maßnahmen für die wärmeliebenden holzbewohnenden Arten und der Erhaltung der absterbenden Alteichen ist das Überleben der Arten für viele Jahre gesichert“, machten Wolfgang Rost und Holger Wille deutlich. Im Mai 2014 sind diese Maßnahmen als Projekt „Nachhaltiges Wohnen in der Huteeiche – altes Holz mit Zukunft für Eremit, Heldbock und Co.“ als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet worden.

Zur Fortbildung ihrer Naturschutzfachkräfte und Revierleiter führt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit ihrem Geschäftsbereich Bundesforst regelmäßig Fachlehrgänge zum Naturschutz durch. Der Bundesforst betreut überwiegend Flächen, die spezifischen Bundesaufgaben dienen oder gedient haben. Das sind insbesondere Liegenschaften, die von Bundeswehr und Gaststreitkräften militärisch genutzt werden. Außerdem gehören Bereiche an Bundeswasserstraßen und Bundesfernstraßen sowie Liegenschaften der Bundespolizei und des nationalen Kulturerbes dazu.