Grundschule Für Stark-III Einzugsbereiche verändern
Der Ortsrat Rätzlingen drängt darauf, den Stark-III-Antrag für die energetische Sanierung der Grundschule zu stellen.
Rätzlingen l „Die Dächer der Schule und des Nebengebäudes, die jetzt dringend saniert werden müssen, wurden aus dem Stark-III-Förderantrag her- ausgenommen. Auf eine Förderung kann nicht gewartet werden, weil die Dächer sofort repariert werden müssen“, informierte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (WG Sport) bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Die maroden Dächer sollen durch Flachdächer ersetzt werden. „Der Finanzausschuss hat erklärt, dass die finanziellen Mittel da sind. Jetzt muss noch der Stadtrat ja sagen. Die Ausschreibungen sind raus. Angebote sind da“, erklärte der Ortsbürgermeister.
Der Betrieb der Schule beziehungsweise des Hortes ist aufgrund der gegebenen baulichen Mängel nicht gefährdet. Um grundsätzlich alle Gefahren auszuschließen, wurde im Bereich des Nebengebäudes mittels eines Bauzaunes eine Schutzzone errichtet. Die Funkantenne soll abgebaut und von außen nicht sichtbar im Turm der Kirche untergebracht werden.
„Der in der STARK-III-Richtlinie festgelegte dritte Antragsstichtag wurde vom 30. Juni auf den 9. Februar 2018 verschoben. Der im Vorfeld der Antragstellung einzureichende Demografiecheck wurde aufgrund der in diesem Jahr erschienenen sechsten Regionalisierten Bevölkerungsprognose für die Grundschulstandorte der Stadt Oebisfelde-Weferlingen aktualisiert“, schilderte Behrens. Dabei wurden für den Zeitraum 2017/18 die tatsächlich für die einzelnen Schulstandorte angemeldeten Schüler dargestellt. „Wir müssen 15 Jahre lang 80 Schüler garantieren. Die geforderte Mindestschülerzahl wird nach den derzeit vorliegenden Zahlen ab dem Schuljahr 2028/29 nicht mehr erreicht“, erklärte der Ortschef.
Rein rechnerisch verfüge die Stadt Oebisfelde-Weferlingen perspektivisch über ausreichend Schüler, um drei förderwürdige Schulstandorte vorhalten zu können. Es stellte sich den Mitgliedern des Rätzlinger Ortschaftsrates die Frage der zukünftigen Verteilung der Schüler im Rahmen der Änderung von Schulbezirken.
Der Stadtrat hatte bereits 2015 beschlossen, dass Fördermittel für die Schulen in Rätzlingen und in Weferlingen zu beantragen und die Mindestschülerzahl durch bedarfsgerechte Anpassungen der jeweiligen Schuleinzugsbezirke zu gewährleisten. „Wir sollten uns in kleiner Runde noch mal beraten, ob wir es befürworten, dass der Stark-III-Antrag gestellt wird oder ob wir versuchen, die Baumaßnahmen ohne Stark-III zu realisieren. Wenn wir die Schülerzahlen für die Förderung nicht erreichen, könnte es passieren, dass Kinder aus Ribbensdorf, Siestedt und Hödingen nach Rätzlingen fahren müssen. Da werden die Politiker nicht mitmachen“, meinte der Ortschef.
Dem widersprach Gemeinderatsmitglied Udo Müller (UWG Feuerwehr): „Aber das ist doch der Ansatz. Wir sollen eine Solidargemeinschaft sein, die insgesamt funktionieren soll. Deshalb ist doch die Einheitsgemeinde entstanden. Jetzt muss die vorhandene Substanz erhalten und nicht neu gebaut werden. Die Einzugsgebiete müssen so verändert werden, dass es logistisch noch händelbar ist.“
Genauso sieht ist Sven-Uwe Hecker (WG Sport): „Wir sollten auf den Stark-III-Antrag drängen. Diese Schülerzahlen sind statistische Zahlen, die meist abweichen. Wenn Rätzlingen ein Baugebiet bekommt, sieht alles schon anders aus. Wenn Kinder aus anderen Orten fahren müssen, macht das Unmut. Aber es würde nur drei oder vier Schüler betreffen, die alles hier in Rätzlingen retten.“ Müller ergänzte: „Das wären ja von Oebisfelde nach Rätzlingen nur zehn Kilometer, also eine Viertelstunde Fahrzeit. In manchem Stadtgebiet ist es viel umständlicher. Da fährt man eine halbe Stunde oder länger zur Schule.“ Einig war sich der Rätzlinger Ortschaftsrat, dass am Stark-III-Antrag festgehalten werden soll.