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Gewächshäuser Unter Folien wachsen Zuckerrüben

Drei jeweils 300 Quadratmeter große Folienhäuser sind in der Gemeinde Calvörde entstanden. Darin soll Zuckerrüben-Saat vermehrt werden.

Von Anett Roisch 16.02.2019, 00:01

Berenbrock l „Immer wieder fragen mich Bewohner von Berenbrock, wer das etwa 10 mal 30 Meter große Gewächshaus aus Folien aufstellen lässt und was dort später angebaut wird“, berichtete Hubertus Nitzschke (FUWG), Mitglied im Calvörder Gemeinderat und Ortsteilbeauftragter von Berenbrock.

Hinter den Gärten am Ortsrand von Berenbrock herrscht nämlich derzeit reges Treiben. Dort wird eines der drei Folienhäuser aufgebaut. „Eine Woche dauert es, bis das Gewächshaus fertig ist“, erklärte Walter Kuhn, der mit seinen Kollegen auch schon die anderen beiden Folienhäuser in den Gemarkungen Grauingen und Calvörde aufgestellt hat.

Auftraggeber für den Bau der Gewächshäuser ist die Klein Wanzleber Saatzucht (KWS) mit dem Sitz in Einbeck. Es ist ein 1856 in der Ortschaft Klein Wanzleben gegründetes Pflanzen- und Biotechnologie- Unternehmen. Zum Kerngeschäft gehören die Züchtung und der Vertrieb von Zuckerrüben-, Mais- und Getreidesaatgut.

„Wir vermehren in den Folienhäusern Basissaatgut für Zuckerrüben. Wir pflanzen dort Stecklinge an, ziehen die Pflanzen dort groß und ernten später das Saatgut für weitere Versuchszwecke“, erklärte gestern Steffen Wernstedt, Betriebsbereichsleiter bei der KWS.

Die Frage, ob es sich um genmanipulierte Pflanzen handelt, verneinte Wernstedt. „Es geht hierbei ausschließlich um eine konventionelle Züchtung. Sobald es frostfrei ist, fangen wir an, die Folienhäuser zu bepflanzen. Damit wir die Setzlinge nicht in die Erde pflanzen müssen, kommen sie in Grow Bags – also in Pflanzsäcke. Vom Vegetationsbeginn bis zur Ernte im Juli/August wird das Basisgut der Zuckerrübe vermehrt. Dies geschieht in den Gewächshäusern, um eine Einstäubung artverwandter Pflanzen oder Wildrüben ausschließen zu können“, schilderte Wernstedt.

Groß war die Sorge der Bürger, dass Fahrzeuge den Weg zum Gewächshaus in Berenbrock kaputt fahren. „Das ist eine einmalige Sache, wenn wir mit einem Schlepper und einem Anhänger kommen, um die Säcke in die Folienhäuser zu legen. Die ganze Vegetation über fahren wir nur mit dem Caddy zur Anlage“, beschrieb der Betriebsbereichsleiter.

Und auch zur Ernte wird das Unternehmen – nach den Ausführungen von Wernstedt – an einem Tag mit dem Schlepper anrücken, um das Saatgut in Kisten zu packen und abzutransportieren.