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Grippeschutz Haldensleber Ärzte wollen impfen

Es ist Hochsaison von Influenza und Erkältungen. Deswegen empfehlen Mediziner aus Haldensleben, sich gegen Grippe impfen zu lassen.

Von Theresa Schiffl 03.11.2020, 23:01

Haldensleben l Mit einem kurzen Besuch beim Hausarzt sowie einer kleinen Spritze lässt sich zumindest ein Erkrankungsrisiko verringern: die Ansteckung mit der Grippe. Wie wichtig das in diesem Jahr sei, hat Gesundheitsminister Jens Spahn, gleich nach seiner Impfung am 14. Oktober, bei einer Bundespressekonferenz betont. Was sagen Experten aus Haldensleben zu diesem Thema und wie sieht es mit den Kapazitäten des Impfstoffs aus?

Eine Impfung sei besonders bei Risikogruppen wichtig, wie Michael Glas, der ärztliche Leiter für Infektiologie und Hygienemanagement der Ameos Gruppe erläutert. „Zu dieser Gruppe zählen Personen ab 65 Jahren, Schwangere, Personen mit Herz- oder Lungenerkrankungen, Stoffwechselstörungen oder anderen chronischen Erkrankungen, die Auswirkungen auf die Funktion von Herz, Lunge oder Nieren haben.“

Allgemeinärztin Dagmar Düerkop aus Haldensleben betont ebenso, wie bedeutungsvoll gerade bei diesen Menschen die Impfung ist: „Dieses Jahr ist es besonders wichtig eine hohe Impfquote für Risikogruppen zu erreichen.“ Ebenso empfohlen werde die Impfung gegen Pneumokokken, welche eine Vielzahl bakterieller Lungenentzündungen verursachen. Diese könne mit der Grippeimpfung kombiniert werden, die alle fünf Jahre erneuert werden muss. Aber auch verschiedene Impftermine seien möglich, erklärt die Ärztin.

Dass dieses Jahr die Nachfrage höher ist, mache sich auch in ihrer Praxis bemerkbar. Gründe dafür gebe es mehrere. „Zum einen, um das bereits durch das Coronavirus stark in Anspruch genommene Gesundheitssystem zu entlasten. Zum anderen sei nicht absehbar, welche Folgen es für einen Patienten haben könnte, der sich mit beiden Viren infiziere. Außerdem würden das gleichzeitige Auftreten von Grippe- und Coronaviren sowohl die Diagnose als auch die Behandlung von Erkrankten erschweren. “

Und wie sieht es mit den Kapazitäten des Impfstoffs aus? Schon vorab die beruhigende Nachricht: Es könne zwar kurzfristig zu Lieferengpässen kommen, aber es gibt laut Informationen des Gesundheitsministeriums vom 26. Oktober noch 7,4 Millionen Impfdosen.

Lieferengpässe seien ein Problem, wie Andrea Rusche pharmazeutisch-technische Assistentin in der Haldensleber Roland Apotheke bestätigt. „Wir bestellen schon immer Anfang des Jahres die Impfstoffe für die Ärzte. Anhand ihrer Erfahrungswerte wird die entsprechende Menge an Impfstoff bestellt.“ Der Grund für die Lieferengpässe sei, dass es aktuell keine Lagerware mehr gebe und der Grippeimpfstoff neu produziert werden muss. Es sei immer ein Balanceakt, da weder die Ärzte noch die Apotheken auf zu viel Impfstoff sitzen bleiben wollen, wie Rusche erläutert.

„Dieses Jahr ist alles natürlich etwas anders. Viele lassen sich aus Angst impfen.“ Deshalb gebe es einige Nachbestellungen des Impfstoffs. Und natürlich aufgrund der Empfehlungen von Experten. Auch Kinder würden mehr geimpft, wie sich an den Nachbestellungen von Kinderärzten zeige, so Rausche. Prinzipiell ein gutes Zeichen, wobei sich dennoch vor allem Menschen aus Risikogruppen impfen lassen sollten.

Zum Schutz vor einer Grippe helfen aber auch die aktuellen Hygienemaßnahmen wie Abstand halten, Hust- und Niesetikette und das regelmäßige Händewaschen. Nicht zu vergessen, der alltägliche Begleiter: Nase-Mund-Schutz. „Wir tragen immer Mundschutz. Auch als Kollegen untereinander.“