Schädlinge Haldensleben setzt gegen den Eichenprozessionsspinner auf Bio
Um die Ausbreitung der Raupen zu verhindern, werden befallene Bäume und Orte mit hohem Publikumsverkehr mit einem Biozid behandelt.
Haldensleben (jj). Wenn die Eichenbäume austreiben, sind auch sie nicht weit. Die kleinen Schmetterlingsraupen des Eichenprozessionsspinners, die mit bloßen Augen teils kaum zu erkennen sind, waren auch in der Stadt Haldensleben vor Jahren präsent. Seither werden gefährdete Bäume sowie Stellen mit hohem Publikumsverkehrs vorsorglich mit einem biologischen Mittel besprüht.
So werden laut Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann die Eichen an der Schützenstraße gegenüber dem Wenkebachheim mit einem biologischen Mittel behandelt. Sie waren im vergangenen Jahr von Eichenprozessionsspinnern befallen. Außerdem werden die Eichen auf dem Alten Friedhof, die große Eiche auf dem Festplatz Uthmöden und die vier Eichen in der Bahnhofstraße/Ecke Jungfernstieg mit dem Biozid besprüht. In Uthmöden und an der Bahnhofstraße wurden letztmals 2019 Nester entdeckt. Zusätzlich werden vorhandene Eichen auf dem Gelände der Kitas und Schulen vorsorglich behandelt.
Absaugen ist teurer als Biozideinsatz
„Wenn wir Nester entdecken, ist es bereits zu spät“, sagt Lutz Zimmermann. In diesem Fall müssen die Nester dann abgesaugt werden, insbesondere wenn es sich um einen Bereich handelt, wo mit viel Publikumsverkehr zu rechnen ist oder Menschen anderweitig gefährdet werden. Ein Absaugen sei wesentlich teurer und es könne nicht verhindert werden, dass die gefährlichen Härchen sich in der Umgebung verbreiten.
Mit dem Biozid wird der gesamte Baum eingesprüht, um die Larven des Eichenprozessionsspinners zu bekämpfen. Diese schlüpfen mit dem Laubaustrieb und durchlaufen sechs Entwicklungsstadien bis zur Verpuppung. Vor dem dritten Entwicklungsstadium, ab dem die gefährlichen Brennhaare ausgebildet werden, werden die Raupen bekämpft.
Zum ersten Mal tauchte die Raupe laut Archiv im Jahr 2012 im Stadtgebiet auf. Damals wurden Teil der Stadt sowie Satuelle und Uthmöden mit dem Hubschrauber beflogen und anschließend gesperrt.