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Fasching Himmlisches Vergnügen beim Calvörder Karnevalsclub: Heilig bis sexy

Nonnen tanzen und reißen sich ihre schwarzen Gewänder vom Leib. Männer ziehen ihre Netzstrumpfhosen an. Unter dem Motto „Wir sind wieder hier, in unserem Revier“ startet der Calvörder Karnevalsclub in Grauingen seine Saison.

Von Anett Roisch Aktualisiert: 12.11.2023, 18:05
Ein „live“-haftiges Stück mit Nonnen zeigen die Mädchen und Frauen des Karnevalballetts.
Ein „live“-haftiges Stück mit Nonnen zeigen die Mädchen und Frauen des Karnevalballetts. Foto: Anett Roisch

Grauingen. - „Du solltest nicht allein auf ’ne Party gehn... Warum hast du nicht nein gesagt“, fragen Maite Kelly und Roland Kaiser in ihrem Schlagerhit, der im voll besetzten Saal der Grauinger Gaststätte dröhnt. Die Frauen und Männer des Balletts vom Calvörder Karnevalsclub (CKC) haben bei der öffentlichen Generalprobe die Antwort. Damit niemand – der etwa 150 Gäste – bei der Party allein feiern muss, tanzt das Narrenvolk mit Leidenschaft und motiviert zum Mitsingen: „Mit einem Hauch von fast nichts an. Wer wollt’ dich nicht verführ’n?“

Erst fromm und dann verführerisch drehen auch die Ballettfrauen ihre Hüften, während die Herren bekleidet mit dem „Hauch von fast nichts an“ von der wunderschönen Layla schwärmen. Auch das Publikum kennt anscheinend die Puffmama und singt ausgelassen im Chor: „Sie ist schöner, jünger, geiler La-la-la-la, die wunderschöne Layla.“

Nicht mehr ganz so jung, aber sexy präsentiert sich auch Heidi Lemke. Als Büttenrednerin erzählt die Calvörderin von ihren Erlebnissen auf dem Traumschiff. Die 70-Jährige verrät, dass sich gleich nach dem Einchecken ein gut aussehender Jüngling als Deckoffizier vorstellte. „Ich habe mir gedacht, leck mich, ist das ein Luxusdampfer hier“, erinnert sich die Reisende. Und auch der Kapitän, auf den sie beim Dinner traf, sei ein „leckeres Sahneschnittchen“.

Häuptling braucht Indianer

Burkhard Schulze, der sich selbst als Häuptling des Karneval-Stammes bezeichnet, gesteht, dass die Show ohne die vielen „Indianer“ des Clubs niemals über die Bühne gehen würde.

Mit flotten Tänzen begeistern die Frauen des CKC ihr Publikum.
Mit flotten Tänzen begeistern die Frauen des CKC ihr Publikum.
Foto: Anett Roisch

Den CKC gibt es nun schon seit 46 Jahren. Vor und hinter den Kulissen sorgen mehr als 70 Frauen und Männer für die reibungslose Mitmachparty. Orden gibt es für alle, die in einem besonders fantasievollen Kostüm mit feiern. Aber auch die treuen Sponsoren und das Team der Gaststätte dürfen nun Orden tragen. Die Schmuckstücke kommen aus der Werkstatt von Klaus Gerike, der seit Jahren mit im Elferrat sitzt.

Heidi Lemke erzählt von ihrer Reise mit dem Traumschiff.
Heidi Lemke erzählt von ihrer Reise mit dem Traumschiff.
Foto: Anett Roisch

Ehrenabzeichen an der Kette um den Hals trägt nun auch Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake. „Es macht immer wieder Spaß, euer wunderbares Programm zu erleben. Es wird sicher eine gute Saison. Bleibt so, wie ihr seid“, wünscht der Gemeindechef, der in Grauingen zuhause ist und deshalb nach der Sause sein Weg ins Bett nicht so weit ist. Die Karnevalisten verabschieden ihn und begrüßen gleichzeitig seinen Nachfolger Hubertus Nitzschke, der im Januar das Zepter übernimmt. Nitzschke verspricht, dass er weiter als Sponsor den CKC unterstützen wird.

Tänzer sind im Osten geboren

An die wilden Zeiten erinnern die Männer des Balletts. Die Herren tanzen zur Ostrock-Hymne von Musiker Frank „Hardy“ Wedler. Und das Publikum stimmt mit ein: „Im Osten geboren verrückt und verschworen. Hat manchen geschockt: Auch bei uns hat’s gerockt ...“

Zum Abschluss tanzen die Frauen und Männer gemeinsam.
Zum Abschluss tanzen die Frauen und Männer gemeinsam.
Foto: Anett Roisch

Dann führen die Tanzmariechen vom CKC die Polonaise zur Musik der Stimmungssänger, die sich die „Ohre Spatzen“ nennen, an. Und weil es so schön ist, geht es fast in Endlosschleife über Tische und Bänke. Im Liedtext heißt es: „Finger weg von Sachen ohne Alkohol, denn ohne Alkohol fühlst du dich nicht wohl“.

Zum krönenden Abschluss tanzt und singt das Narrenvolk gemeinsam mit seinen Fans: „Wie die Welt sich auch dreht und wohin der Sturm uns auch weht, wir werden uns wiedersehen.“

In Potzehne und Eimersleben

Volker Eggers (vorn; v.l.), Karsten Gadau und Ingo Lüer sowie Kuno Lauenroth (hinten; v.l.), Thomas Klöber und Roland Schmittke zählen zum Männerballett.
Volker Eggers (vorn; v.l.), Karsten Gadau und Ingo Lüer sowie Kuno Lauenroth (hinten; v.l.), Thomas Klöber und Roland Schmittke zählen zum Männerballett.
Foto: Anett Roisch

Wer die Show erleben möchte, hat die Chance am Sonnabend, 13. Januar, um 19.30 Uhr im Dorfsaal, Am Dorn 3, in Potzehne dabei zu sein. In Eimersleben ist die Show für Sonnabend, 3. Februar, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Magdeburger Straße geplant.

Das Publikum ist vom Programm begeistert. Es wird bei der öffentlichen Generalprobe im Festsaal in Grauingen mit gesungen, geschunkelt und getanzt.
Das Publikum ist vom Programm begeistert. Es wird bei der öffentlichen Generalprobe im Festsaal in Grauingen mit gesungen, geschunkelt und getanzt.
Foto: Anett Roisch

Der Eintritt kostet für diese beiden Veranstaltungen jeweils 9,99 Euro. Ganz nach dem Motto der Saison „Wir sind wieder hier, in unserem Revier“ geben die Narren in der Mehrzweckhalle Calvörde am Sonnabend, 10. Februar, eine Abendvorstellung.

Eine zweite Show folgt am Sonntag, 11. Februar, in einer Nachmittagsvorstellung für die ganze Familie.